TOKIO (dpa-AFX) - Anziehende Exporte haben der japanischen Wirtschaft zur längsten Wachstumsphase seit mehr als 16 Jahren verholfen. Wie die Regierung der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt am Mittwoch bekanntgab, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwischen Juli und September um eine hochgerechnete Jahresrate von 1,4 Prozent und damit seit sieben Quartalen in Folge. Allerdings fiel das Wachstum geringer aus als im Vorquartal, als das BIP noch um hochgerechnet 2,6 Prozent gestiegen war. Im Vergleich zum Vorquartal wuchs die japanische Wirtschaft zwischen Juli und September um 0,3 Prozent, hieß es.
Die Daten verdeutlichen, dass Japan weiter von seinem Exportmotor abhängt. Die Ausfuhren zogen im Berichtsquartal dank der Nachfrage im Ausland nach japanischen Elektronikteilen und Autos um 1,5 Prozent an. Der private Konsum dagegen, der zu rund 60 Prozent zu Japans Wirtschaftsleistung beiträgt, sank im Berichtsquartal um 0,5 Prozent. Obwohl die Regierung seit Jahren milliardenschwere Konjunkturpakete auflegt und die Zentralbank flankierend eine aggressiv gelockerte Geldpolitik betreibt, ist die Inflation in Japan weiterhin niedrig.
Die Regierung hofft, dass der hohe Arbeitskräftemangel endlich zu höheren Lohnzuwächsen und steigenden Preisen führen wird. Angesichts der angespannten Lage am Arbeitsmarkt rechnen Experten derweil mit weiter steigender Nachfrage nach Automatisierung. Die Unternehmensinvestitionen zogen um 0,2 Prozent zum Vorquartal an. Derweil halten sich die Verbraucher mit höheren Ausgaben zurück. Die Regierung erwartet dennoch, dass die moderate Erholung weitergeht./ln/DP/zb
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