
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
AUDI - Die Volkswagen-Tochter Audi zahlt dem früheren Abteilungsleiter und Ingenieur Giovanni P., der tief in die Abgasaffäre verstrickt ist, eine Abfindung in Höhe von mehr als 1,5 Millionen Euro. P. hatte sich beim Arbeitsgericht München gegen seine fristlose Kündigung wegen der Affäre wehren wollen. Mit dem Millionenbetrag, der nach und nach fällig wird, vermeidet Audi einen öffentlichen Prozess. Dabei wären dann wahrscheinlich auch schwere Vorwürfe gegen den bisherigen Vorstandschef Rupert Stadler zur Sprache gekommen. (SZ S. 1)
ADIDAS - Adidas ist seit Jahrzehnten Sponsor der Fifa. Der seit knapp zwei Jahren amtierende Vorstandschef Kasper Rorsted hält dennoch Distanz zum umstrittenen Weltfußballverband. "Persönlich habe ich keinen engen Draht zu den Funktionären und suche diese Nähe auch nicht", sagte Rorsted. Dem Manager zufolge sind durchaus Fortschritte bei der Reform der Fifa zu erkennen. "Ein gutes Beispiel ist, dass die WM-Vergabe 2026 nicht mehr hinter verschlossenen Türen stattfand, sondern offen abgestimmt wurde." Gleichzeitig kritisierte der Däne aber auch den Verband: "Die Entscheidung, dass künftig 48 Teams bei der WM antreten, finde ich katastrophal." (Handelsblatt S. 24)
DEUTSCHE TELEKOM - Die Telekom-Großkundentochter T-Systems schreibt seit Jahren nahezu ununterbrochen Verluste. Nun hat der seit Januar amtierende Chef Adel Al-Saleh seinen Plan vorgestellt, wie er das Unternehmen bis 2021 wieder profitabel machen will: Innerhalb von drei Jahren sollen 10.000 Arbeitsplätze abgebaut werden, davon 6.000 in Deutschland. Von rund 230 Niederlassungen in der Bundesrepublik sollen wahrscheinlich nur rund 20 erhalten bleiben. Al-Saleh betonte, dass die Stellen so sozial verträglich wie möglich abgebaut werden sollen. Gewerkschaftsvertreter kündigten bereits Widerstand an, weil das Abbauprogramm nicht nur die Existenzgrundlage von Tausenden Mitarbeitern gefährde, sondern auch die Geschäftsfähigkeit des Unternehmens. Der T-Systems-Chef indes erwiderte, es gebe nur wenig Raum für Kompromisse, sonst könnten die Pläne nicht erfüllt werden. (Handelsblatt S. 6)
MUNICH RE - Der Versicherungskonzern Munich Re erwägt einem Insider zufolge eine Annäherung seines Vermögensverwalters Meag an den US-Fondsmanager Guggenheim Partners. Es gebe lose Gespräche, die noch in einem frühen Stadium seien, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person. Das "Wall Street Journal" hatte als Erster über Kontakte zwischen den beiden Firmen berichtet. Eine Neuaufstellung der Vermögensverwaltung würde das Konzerngeflecht des Münchener Rückversicherers deutlich verändern. (Handelsblatt S. 34)
VW-STRAFGELD - Brandenburg fordert einen Anteil des Milliardenbußgelds, das VW im Dieselskandal an Niedersachsen zahlen muss. "Es wäre fair, wenn die Strafzahlungen allen Landeshaushalten zufließen" sagte Brandenburgs Finanzminister Christian Görke (Die Linke). Zuerst hatte Schleswig-Holstein eine Beteiligung gefordert. Dies könne er sehr gut nachvollziehen, sagte Görke, denn der Dieselskandal betreffe ja nicht nur das Land Niedersachsen, sondern die gesamte Bevölkerung. "Mit den rund 30 Millionen Euro, die Brandenburg rechnerisch zustehen würden, könnte hier ein spürbarer umweltpolitischer Impuls gesetzt werden", sagte der Minister weiter. (Tagesspiegel)
DEUTSCHE BÖRSE - "Wir brauchen einen starken Finanzmarkt", sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Börse, Theodor Weimer. Wer glaube, dass man eine starke Volkswirtschaft beziehungsweise eine starke Exportwirtschaft ohne starken Finanzmarkt haben könne, irre sich. Der Finanzplatz Deutschland sei nie stark gewesen und werde derzeit schwächer. Der bevorstehende Austritt Großbritanniens aus der EU biete Chancen für Frankfurt, so Weimer. Das Euro-Clearing gehöre nach Frankfurt. "Durch den Brexit werden Finanzmärkte neu verteilt." Allerdings würden die Briten alles daransetzen, die Bedeutung ihres Finanzplatzes zu erhalten. (Börsen-Zeitung S. 5)
GE - In den USA steckt General Electric (GE) in schweren Turbulenzen. Die Erschütterungen sind bis nach Deutschland zu spüren. In der Kraftwerkssparte sollen - ähnlich wie beim Konkurrenten Siemens - wegen des Markteinbruchs 1.600 Stellen gestrichen werden. Und natürlich sind die Konzernumstrukturierungen auch hierzulande ein Thema. "Das ist sicherlich eine stressige Zeit für die Firma und die Mitarbeiter", sagte der neue Deutschlandchef Wolfgang Dierker. "Natürlich gibt es Sorgen." Man nehme das ernst und kommuniziere viel. Doch gebe es viele Geschäfte, die sich sehr gut entwickeln. Deutschland bleibe ein sehr wichtiger Markt für GE und man werde gerade in die Kernfelder Windkraft und 3D-Druck weiter investieren: "Wir wollen definitiv in Deutschland wachsen." (Handelsblatt S. 28)
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June 22, 2018 00:22 ET (04:22 GMT)
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