Wegen Bedenken am Abschottungskurs der US-Regierung sinkt einem Zeitungsbericht zufolge die Investitionsfreude deutscher Unternehmen in Nordamerika. 2018 wollten 35 Prozent der im Ausland aktiven Firmen dort neu investieren, im Vorjahr waren es noch 37 Prozent, wie das "Handelsblatt" (Donnerstag) unter Berufung auf eine Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) unter 5000 Unternehmen berichtete. "Die neue US-Administration sorgt für Verunsicherung", sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier der Zeitung. "Der protektionistische handelspolitische Kurs könnte internationale Produktionsketten kappen."
Zwar wirke die Steuerreform von US-Präsident Donald Trump, die auch von deutschen Unternehmen begrüßt worden war, weiter positiv. Die Ankündigung neuer US-Zölle etwa auf Stahl und Aluminium mache diese Effekte aber wett, sagte Treier.
Weltweit plant die deutsche Industrie in diesem Jahr indes so große Investitionen wie noch nie: Jedes dritte im Ausland aktive Unternehmen wolle seine Investitionen erhöhen, schrieb das Blatt. Besonders gefragt ist die Eurozone. "Je stärker der Gegenwind durch protektionistische Tendenzen weltweit zunimmt, desto mehr gewinnt Europa an Bedeutung", sagte Treier. Seinen Schätzungen zufolge schaffen deutsche Firmen in diesem Jahr weltweit rund 200 000 neue Arbeitsplätze, für die deutsche Wirtschaft rechnet Treier sogar mit etwa 600 000 neuen Jobs./bvi/DP/jha
AXC0220 2018-04-04/18:49