Zürich (ots) -
- Hinweis: Hintergrundinformationen können kostenlos im pdf-Format
unter http://presseportal.ch/de/nr/100053245 heruntergeladen
werden -
Die Lage der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie
(MEM-Industrie) präsentiert sich so gut wie schon lange nicht mehr.
Die Umsätze erhöhten sich 2017 im Vergleich zum Vorjahr um +9,4
Prozent. Die Auftragseingänge nahmen im vergangenen Jahr gegenüber
2016 um +7,5 Prozent und die Güterexporte um +5,5 Prozent zu. Einzig
die Ertragslage ist für 44 Prozent der MEM-Unternehmen noch immer
unbefriedigend. Die MEM-Firmen brauchen nun eine längere
Wachstumsphase mit deutlich besseren Margen, um die teils massiven
Margen- und Substanzverluste der vergangenen Jahre auszugleichen.
Immerhin deuten die Erwartungen der Unternehmer, der günstigere
Wechselkurs des Schweizer Frankens zum Euro und die gute
Konjunkturlage in den wichtigsten Märkten auf eine weiterhin positive
Geschäftsentwicklung im Jahr 2018 hin.
Die Auftragseingänge in der Schweizer Maschinen-, Elektro- und
Metall-Industrie (MEM-Industrie) nahmen 2017 im Vergleich zu 2016 um
+7,5 Prozent zu. Im vierten Quartal 2017 kam es im Vergleich zum
Vorjahresquartal sogar zu einer Bestellungszunahme von +29,4 Prozent.
Dahinter verbirgt sich allerdings ein kräftiger Basiseffekt, da die
Vorjahresperiode sehr schwach ausgefallen ist. Dennoch erreichte der
Index der Auftragseingänge im vierten Quartal 2017 den höchsten Stand
seit 2008. Auch die Umsätze stiegen 2017 gegenüber dem Vorjahr
deutlich an (+9,4%). Das Wachstum im vierten Quartal 2017 betrug im
Vergleich zum Vorjahresquartal +12,8 Prozent. Von der positiven
Entwicklung bei den Bestellungen und den Umsätzen profitierten sowohl
Grossfirmen wie auch KMU.
Die hohen Auftragseingänge der vergangenen Monate wirken sich auf
die Kapazitätsauslastung in den Betrieben aus. Im Januar 2018 betrug
sie gemäss KOF 90,6 Prozent, was deutlich über dem langjährigen
Mittelwert von 86,4 Prozent liegt. Auch die Anzahl der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der MEM-Industrie erhöhte sich im
Verlauf des letzten Jahres. Sie stieg auf 322'100 Personen an, was
gegenüber 2016 ein Zuwachs von 4'500 Jobs bedeutet.
Steigende Exporte in alle Regionen
Die Güterausfuhren der MEM-Industrie wuchsen 2017 um +5,5 Prozent
und erreichten einen Wert von 66,7 Milliarden Franken. Alle
Absatzregionen entwickelten sich positiv. Die Ausfuhren in die EU
erhöhten sich um +5,9 Prozent und jene nach Asien um +3,4 Prozent.
Das höchste Wachstum wiesen die Exporte in die USA aus (+7,4%). Die
positive Exportentwicklung umfasste alle wichtigen Warengruppen.
Gegenüber dem Vorjahr wuchsen die Ausfuhren von Metallen um +12,6
Prozent, im Bereich der Elektrotechnik/Elektronik um +4,7 Prozent,
bei den Präzisionsinstrumenten um +4,3 Prozent und im Maschinenbau um
+2,3 Prozent.
Insgesamt präsentiert sich die Lage der Schweizer MEM-Industrie so
gut wie schon lange nicht mehr. Falls die zuletzt verbesserte
Wechselkurssituation zum Euro und die gute Konjunkturlage in den
wichtigsten Absatzmärken anhalten, dürfte sich die positive
Entwicklung in der MEM-Branche in den nächsten Monaten fortsetzen.
Die Unternehmerinnen und Unternehmen der MEM-Industrie sind
diesbezüglich optimistisch. Gemäss der jüngsten Swissmem-Befragung
rechnen 53 Prozent der Unternehmer für das Jahr 2018 mit wachsenden
Aufträgen aus dem Ausland. Lediglich 10 Prozent befürchten einen
Rückgang. Dieser Optimismus wird sowohl von Grossfirmen wie auch von
KMU geteilt.
Längere Wachstumsphase notwendig
Das positive Bild wird lediglich durch die nach wie vor
unbefriedigende Ertragslage getrübt. Der Hauptgrund dafür ist, dass
die Abschwächung des Schweizer Frankens zum Euro - und damit die
Verbesserung der Margen - erst Mitte 2017 eingesetzt hat. Die
Swissmem-Umfrage im Januar 2018 ergab, dass sich übers ganze letzte
Jahr betrachtet 15 Prozent der Firmen auf Stufe EBIT in der
Verlustzone befanden. Weitere 29 Prozent der Unternehmen erzielten
2017 eine nur unzureichende Marge zwischen null und fünf Prozent.
Insgesamt ist die Ertragslage somit für 44 Prozent der MEM-Firmen
noch immer ungenügend. Sie hat sich zwar gegenüber 2016 leicht
verbessert. Gemäss der aktuellen Umfrage schrieben 2016 21 Prozent
der Firmen Verluste und weitere 30 Prozent der Betriebe blieben mit
ihrer EBIT-Marge unter fünf Prozent. Die Umfrageergebnisse zeigen
jedoch, dass ein paar Monate Aufschwung nicht ausreichen, um die
teils massiven Margen- und Substanzverluste der vergangenen Jahre
auszugleichen. Die MEM-Industrie braucht nun eine längere
Wachstumsphase mit deutlich besseren Margen, um wieder mehr in die
Zukunft investieren zu können.
Europa bleibt auch langfristig der wichtigste Absatzmarkt
Die Exportzahlen der MEM-Industrie zeigen einmal mehr die grosse
Bedeutung des EU-Marktes. Der Exportanteil der EU ist seit 2015 trotz
Frankenstärke von 57,7 Prozent auf 59,6 Prozent angestiegen. Relativ
gesehen sind die Ausfuhren in die USA 2017 zwar stärker gewachsen
(+7,4% gegenüber +5,9%). In absoluten Zahlen ist der Exportzuwachs in
die EU aber um Faktor 3,7 höher (Exportzuwachs EU: 2,222 Mia. CHF /
Exportzuwachs USA: 0,599 Mia. CHF). Auch wenn andere Märkte relativ
gesehen für die MEM-Industrie an Bedeutung gewinnen, bleibt der
EU-Binnenmarkt auf lange Sicht der wichtigste Absatzmarkt. Aus diesem
Grund befürwortet Swissmem, dass die Schweiz mit einem Rahmenabkommen
die Beziehungen zur EU auf eine neue, langfristig tragfähige Basis
stellt. Und aus demselben Grund wird Swissmem die
«Kündigungsinitiative» der SVP vehement bekämpfen. Sie stellt den
heute nahezu diskriminierungsfreien Zugang zum Europäischen
Binnenmarkt unnötig in Frage.
Originaltext: Swissmem
Digitale Medienmappe: http://www.presseportal.ch/de/nr/100053245
Medienmappe via RSS: http://www.presseportal.ch/de/rss/pm_100053245.rss2
Kontakt:
Ivo Zimmermann, Leiter Kommunikation
Tel. +41 44 384 48 50 / Mobile +41 79 580 04 84
E-Mail i.zimmermann@swissmem.ch
Philippe Cordonier, Responsable Suisse romande
Tel. +41 21 613 35 85 / Mobile +41 79 644 46 77
E-Mail p.cordonier@swissmem.ch
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Die Lage der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie
(MEM-Industrie) präsentiert sich so gut wie schon lange nicht mehr.
Die Umsätze erhöhten sich 2017 im Vergleich zum Vorjahr um +9,4
Prozent. Die Auftragseingänge nahmen im vergangenen Jahr gegenüber
2016 um +7,5 Prozent und die Güterexporte um +5,5 Prozent zu. Einzig
die Ertragslage ist für 44 Prozent der MEM-Unternehmen noch immer
unbefriedigend. Die MEM-Firmen brauchen nun eine längere
Wachstumsphase mit deutlich besseren Margen, um die teils massiven
Margen- und Substanzverluste der vergangenen Jahre auszugleichen.
Immerhin deuten die Erwartungen der Unternehmer, der günstigere
Wechselkurs des Schweizer Frankens zum Euro und die gute
Konjunkturlage in den wichtigsten Märkten auf eine weiterhin positive
Geschäftsentwicklung im Jahr 2018 hin.
Die Auftragseingänge in der Schweizer Maschinen-, Elektro- und
Metall-Industrie (MEM-Industrie) nahmen 2017 im Vergleich zu 2016 um
+7,5 Prozent zu. Im vierten Quartal 2017 kam es im Vergleich zum
Vorjahresquartal sogar zu einer Bestellungszunahme von +29,4 Prozent.
Dahinter verbirgt sich allerdings ein kräftiger Basiseffekt, da die
Vorjahresperiode sehr schwach ausgefallen ist. Dennoch erreichte der
Index der Auftragseingänge im vierten Quartal 2017 den höchsten Stand
seit 2008. Auch die Umsätze stiegen 2017 gegenüber dem Vorjahr
deutlich an (+9,4%). Das Wachstum im vierten Quartal 2017 betrug im
Vergleich zum Vorjahresquartal +12,8 Prozent. Von der positiven
Entwicklung bei den Bestellungen und den Umsätzen profitierten sowohl
Grossfirmen wie auch KMU.
Die hohen Auftragseingänge der vergangenen Monate wirken sich auf
die Kapazitätsauslastung in den Betrieben aus. Im Januar 2018 betrug
sie gemäss KOF 90,6 Prozent, was deutlich über dem langjährigen
Mittelwert von 86,4 Prozent liegt. Auch die Anzahl der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der MEM-Industrie erhöhte sich im
Verlauf des letzten Jahres. Sie stieg auf 322'100 Personen an, was
gegenüber 2016 ein Zuwachs von 4'500 Jobs bedeutet.
Steigende Exporte in alle Regionen
Die Güterausfuhren der MEM-Industrie wuchsen 2017 um +5,5 Prozent
und erreichten einen Wert von 66,7 Milliarden Franken. Alle
Absatzregionen entwickelten sich positiv. Die Ausfuhren in die EU
erhöhten sich um +5,9 Prozent und jene nach Asien um +3,4 Prozent.
Das höchste Wachstum wiesen die Exporte in die USA aus (+7,4%). Die
positive Exportentwicklung umfasste alle wichtigen Warengruppen.
Gegenüber dem Vorjahr wuchsen die Ausfuhren von Metallen um +12,6
Prozent, im Bereich der Elektrotechnik/Elektronik um +4,7 Prozent,
bei den Präzisionsinstrumenten um +4,3 Prozent und im Maschinenbau um
+2,3 Prozent.
Insgesamt präsentiert sich die Lage der Schweizer MEM-Industrie so
gut wie schon lange nicht mehr. Falls die zuletzt verbesserte
Wechselkurssituation zum Euro und die gute Konjunkturlage in den
wichtigsten Absatzmärken anhalten, dürfte sich die positive
Entwicklung in der MEM-Branche in den nächsten Monaten fortsetzen.
Die Unternehmerinnen und Unternehmen der MEM-Industrie sind
diesbezüglich optimistisch. Gemäss der jüngsten Swissmem-Befragung
rechnen 53 Prozent der Unternehmer für das Jahr 2018 mit wachsenden
Aufträgen aus dem Ausland. Lediglich 10 Prozent befürchten einen
Rückgang. Dieser Optimismus wird sowohl von Grossfirmen wie auch von
KMU geteilt.
Längere Wachstumsphase notwendig
Das positive Bild wird lediglich durch die nach wie vor
unbefriedigende Ertragslage getrübt. Der Hauptgrund dafür ist, dass
die Abschwächung des Schweizer Frankens zum Euro - und damit die
Verbesserung der Margen - erst Mitte 2017 eingesetzt hat. Die
Swissmem-Umfrage im Januar 2018 ergab, dass sich übers ganze letzte
Jahr betrachtet 15 Prozent der Firmen auf Stufe EBIT in der
Verlustzone befanden. Weitere 29 Prozent der Unternehmen erzielten
2017 eine nur unzureichende Marge zwischen null und fünf Prozent.
Insgesamt ist die Ertragslage somit für 44 Prozent der MEM-Firmen
noch immer ungenügend. Sie hat sich zwar gegenüber 2016 leicht
verbessert. Gemäss der aktuellen Umfrage schrieben 2016 21 Prozent
der Firmen Verluste und weitere 30 Prozent der Betriebe blieben mit
ihrer EBIT-Marge unter fünf Prozent. Die Umfrageergebnisse zeigen
jedoch, dass ein paar Monate Aufschwung nicht ausreichen, um die
teils massiven Margen- und Substanzverluste der vergangenen Jahre
auszugleichen. Die MEM-Industrie braucht nun eine längere
Wachstumsphase mit deutlich besseren Margen, um wieder mehr in die
Zukunft investieren zu können.
Europa bleibt auch langfristig der wichtigste Absatzmarkt
Die Exportzahlen der MEM-Industrie zeigen einmal mehr die grosse
Bedeutung des EU-Marktes. Der Exportanteil der EU ist seit 2015 trotz
Frankenstärke von 57,7 Prozent auf 59,6 Prozent angestiegen. Relativ
gesehen sind die Ausfuhren in die USA 2017 zwar stärker gewachsen
(+7,4% gegenüber +5,9%). In absoluten Zahlen ist der Exportzuwachs in
die EU aber um Faktor 3,7 höher (Exportzuwachs EU: 2,222 Mia. CHF /
Exportzuwachs USA: 0,599 Mia. CHF). Auch wenn andere Märkte relativ
gesehen für die MEM-Industrie an Bedeutung gewinnen, bleibt der
EU-Binnenmarkt auf lange Sicht der wichtigste Absatzmarkt. Aus diesem
Grund befürwortet Swissmem, dass die Schweiz mit einem Rahmenabkommen
die Beziehungen zur EU auf eine neue, langfristig tragfähige Basis
stellt. Und aus demselben Grund wird Swissmem die
«Kündigungsinitiative» der SVP vehement bekämpfen. Sie stellt den
heute nahezu diskriminierungsfreien Zugang zum Europäischen
Binnenmarkt unnötig in Frage.
Originaltext: Swissmem
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