ZÜRICH (Dow Jones)--Der schweizerische Aktienmarkt ist am Freitag von Abgaben bei Roche gebremst worden. Doch war auch so die Bereitschaft erkennbar, mit nicht zuviel Risiko in den Büchern ins Wochenende zu gehen. Gleichwohl zählten die zyklischen Konjunkturwerte Swatch, Richemont und Geberit mit Aufschlägen von rund 0,9 Prozent zu den klaren Gewinnern. Doch ohne Lösung im Handelsstreit zwischen den USA und China sei die Marke von 9.000 Punkten im SMI illusorisch, hieß es im Handel. Doch brächten hier wohl erst die US-Zwischenwahlen im November Klärung. Die US-Konjunkturdaten am Nachmittag setzten indes keine großen Akzente.
Für Unmut am Aktienmarkt sorgte einmal mehr der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. Dieser hatte erklärt, dass er nur für einen bestimmten Zeitraum höhere Leitzinsen dulde. Seine Kommentare folgten auf die Entscheidung der Zentralbank, den Leitzins erstmals seit einem Jahrzehnt wieder über die Inflation hinaus anzuheben. "Es gibt deine Unabhängigkeit", sagte Erdogan mit Blick auf den Zentralbankchef. "Wir werden nun sehen, was die Ergebnisse dieser Unabhängigkeit sind. Das ist meine Zeit der Geduld, diese Geduld hat eine Grenze", so Erdogan.
Der SMI gewann 0,1 Prozent auf 8.970 Punkte. Unter den 20 SMI-Werten standen sich 14 Kursgewinner und fünf -verlierer gegenüber, unverändert schloss eine Aktie. Umgesetzt wurden 30,9 (zuvor: 35,88) Millionen Aktien.
Den schwächsten SMI-Wert stellten Roche mit einem 0,5 Abschlag von Prozent. Das Pharmaunternehmen sieht sich wachsender Konkurrenz durch günstigere Biosimilar ausgesetzt. Laut einem Agenturbericht rechnet Roche bis 2022 mit einer Umsatzlücke von 10 Milliarden Dollar.
Gemäß den Marktstrategen der Deutschen Bank dürften sich die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen aus Deutschland bis Ende Januar auf 0,80 Prozent nahezu verdoppeln. Dies sollten sich am Aktienmarkt diejenigen Unternehmen zunutze machen, die von steigenden Zinsen profitierten. Zu diesen zählten die Bank auch die Credit Suisse. Deren Titel legten um 0,4 Prozent zu. Unter den Nebenwerten verloren Coltene 2,0 Prozent. Die außerordentliche Generalversammlung hatte sämtliche Anträge des Verwaltungsrates durchgewunken - darunter auch den über eine Kapitalerhöhung.
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September 14, 2018 11:49 ET (15:49 GMT)
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