Wegen ambitionierter mittelfristiger Ziele und einer mehr als anspruchsvollen Bewertung rät die Baader Bank jetzt zum Verkauf der Cancom-Aktien. Analyst Knut Woller stufte die Papiere in einer Studie vom Dienstag von "Hold" auf "Sell" ab, auch wenn er an seinem bisherigen Kursziel von 79 Euro keine Änderung vornahm. Damit liegt es aber auch schon um ein Fünftel unter dem aktuellen Kursniveau bei 99 Euro.
Das Potenzial zur Margensteigerung des IT-Dienstleisters sei nicht groß genug, um die jüngste Kursrally bis auf ein Rekordhoch von 105,20 Euro zu rechtfertigen, begründete der Experte seinen pessimistischeren Blick auf die Aktie. Er sieht die organische Profitabilität von Cancom in einem Dilemma mit dem starken Fokus auf den optimierten Barmittelfluss. Einzig teure Zukäufe hätten das Zeug dazu, die Ebitda-Marge in den zweistelligen Bereich zu heben. Er erwartet diese im Jahr 2019 bei 8,3 Prozent.
Woller hält die Unternehmensziele, die Cancom auf dem jüngsten Kapitalmarkttag für die kommenden drei bis fünf Jahre ausgegeben hatte, vor diesem Hintergrund für ambitioniert. Am Markt seien die Zielmarken eines Umsatzes von 2 Milliarden Euro und eines bereinigten operativen Ergebnisses von über 200 Millionen Euro sehr positiv aufgenommen worden, ihn stimmten diese aber vorsichtig.
Gemäß der neuen Einstufung mit "Sell" rechnet die Baader Bank für die Cancom-Aktie mit einer negativen Gesamtrendite (berechnet aus Kursanstieg und Dividende) für die kommenden 12 Monate./tih/tos/jha/
Analysierendes Institut Baader Bank. Datum der Analyse: 07.05.2018
ISIN DE0005419105
AXC0222 2018-05-08/12:06