In der schon länger schwelenden Affäre um Arrangements des Zementherstellers Lafarge mit bewaffneten Gruppen in Syrien hat die französische Justiz ein Ermittlungsverfahren gegen das Unternehmen eingeleitet. Der Lafarge SA werden unter anderem Beihilfe zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Terrorfinanzierung vorgeworfen, bestätigten Justizkreise der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag in Paris. Seit dem vergangenen Jahr laufen bereits Ermittlungsverfahren gegen frühere Manager des Unternehmens.
Lafarge hatte ein Werk in Syrien trotz des Bürgerkriegs bis 2014
weiterbetrieben. Das lokale Unternehmen zahlte Geld an Dritte, um
Absprachen mit bewaffneten Gruppen auszuhandeln, damit die
Produktion weitergehen konnte. Der LafargeHolcim
LafargeHolcim kündigte nun an, die Lafarge SA werde "gegen die gegenüber der Gesellschaft vorgebrachten Anschuldigungen Rechtsmittel einlegen". Verwaltungsratschef Beat Hess erklärte: "Wir bedauern zutiefst, was in der syrischen Niederlassung vorgefallen ist. Als wir davon Kenntnis bekommen haben, haben wir sofort und mit Nachdruck gehandelt. Keine der Personen, die Teil der Ermittlungen sind, ist heute noch im Unternehmen tätig."
Die Lafarge SA wird den Kreisen zufolge unter richterliche Aufsicht gestellt. Dazu gehöre auch eine Kaution. Diese beträgt nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP 30 Millionen Euro./cb/pog/DP/tav
ISIN CH0012214059
AXC0204 2018-06-28/15:16