FRANKFURT (Dow Jones)--Thyssenkrupp hat im Geschäftsjahr 2017/18 wegen operativer Schwächen in den Industriegütergeschäften deutlich weniger verdient als im Vorjahr. Verbesserungen im Stahlbereich und im Werkstoffhandel konnten dies nicht ausgleichen. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ging um 10 Prozent auf 1,55 Milliarden Euro zurück, wie der Essener Konzern bei Vorlage der Bilanz mitteilte. Während der Umsatz um 3 Prozent stieg, blieb der Auftragseingang mit 42,8 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau.
Rückstellungen für eine zu erwartende Kartellstrafe und einmalige Steuerbelastungen führten dazu, dass der Überschuss um fast 80 Prozent auf 60 Millionen Euro einbrach. Die Aktionäre sollen dennoch eine unveränderte Dividende von 15 Cent je Anteilsschein bekommen.
Anleger waren vorgewarnt: Vor knapp zwei Wochen hatte der Konzern zuletzt die Prognose wegen verschiedener operativer Probleme und Rückstellungen gesenkt. Es war die zweite Gewinnwarnung seit dem Sommer. Die damals verkündeten Ziele für die einzelnen Bereiche bestätigte Konzernchef Guido Kerkhoff jetzt: "Wir bekennen uns klar zu unseren bestehenden Performance-Zielen. Mit den Geschäftsbereichen sind Maßnahmen vereinbart, um diese zu erreichen."
Im laufenden Jahr sollen diese Maßnahmen bereits Früchte tragen. Das bereinigte EBIT aus fortgeführtem Geschäft, das Thyssenkrupp im neuen Jahr ohne das ausgegliederte Stahlgeschäft berechnet, soll von 706 auf über 1 Milliarde Euro steigen. Unter dem Strich wird mit einer deutlichen Steigerung des Gewinns gerechnet. Der Free Cashflow vor Zu- und Verkäufen dürfte allerdings negativ bleiben. Im abgelaufenen Jahr fiel er mit minus 134 Millionen Euro abermals negativ aus.
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November 21, 2018 01:00 ET (06:00 GMT)
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