Medienmitteilung
Zürich, 28. Juni 2018
LafargeHolcim über Aufnahme von Ermittlungen gegen Lafarge SA in Frankreich informiert
Die verantwortlichen Justizbehörden in Paris, Frankreich, haben heute gegen Lafarge SA formelle Ermittlungen aufgenommen. Die Behörden untersuchen die Aktivitäten im Zementwerk Jalabiya in Syrien, betrieben durch Lafarge Cement Syria, im Zeitraum von 2011 bis 2014.
Die vorgebrachten Tatgegenstände betreffen individuelles Fehlverhalten, das bei Lafarge Cement Syria, einer Tochtergesellschaft der Lafarge SA, festgestellt wurde. Unabhängig einer Qualifizierung der Rechtsgrundlage der vorgebrachten Tatgegenstände wurde erwartet, dass gegen Lafarge SA formelle Ermittlungen aufgenommen werden. Bereits in der Vergangenheit wurde gegen mehrere einzelne ehemalige Verantwortliche der Gesellschaft ermittelt.
Das Unternehmen hat bereits eingeräumt, dass das Kontrollsystem bei der syrischen Niederlassung Schwächen hatte, Fehlverhalten zu identifizieren. Gravierende Verstösse gegen interne Vorschriften und Compliance-Regeln einer kleinen Gruppe von Personen, die das Unternehmen bereits verlassen haben, waren dafür verantwortlich. Lafarge SA wird gegen die gegenüber der Gesellschaft vorgebrachten Anschuldigungen Rechtsmittel einlegen. Sie entsprechen nicht den Verantwortlichkeiten von Lafarge SA.
Beat Hess, Verwaltungsratspräsident von LafargeHolcim, der Muttergesellschaft von Lafarge SA: "Wir bedauern zutiefst, was in der syrischen Niederlassung vorgefallen ist. Als wir davon Kenntnis bekommen haben, haben wir sofort und mit Nachdruck gehandelt. Keine der Personen, die Teil der Ermittlungen sind, ist heute noch im Unternehmen tätig".
Beat Hess: "LafargeHolcim entstand 2015 durch die Fusion zweier stolzer, führender Unternehmen, beide mit einer über 100-jährigen Tradition. Vor der Fusion verfügte die Lafarge-Gruppe über ein umfassendes Compliance-Programm, das verletzt wurde. Wir haben das Compliance-Programm und die Compliance-Kultur seit der Fusion weiter gestärkt, um sicherzustellen, dass solche Fehler nie wieder vorkommen. Ich bin davon überzeugt, dass wir heute konzernweit über eine starke Compliance-Kultur verfügen und dank unseren engagierten Mitarbeitenden individuelles Fehlverhalten zukünftig vermeiden können".
Als LafargeHolcim von den Unregelmässigkeiten in Syrien erfuhr, hat der Verwaltungsrat 2016 sofort eine Untersuchung eingeleitet, die von unabhängigen externen Beratern geleitet wurde, welche über weitreichende Erfahrung im Umgang mit komplexen grenzübergreifenden Untersuchungen verfügen. Die wesentlichen Ergebnisse dieser Untersuchung wurden im April 2017 veröffentlicht; sie zeigten, dass das lokale Unternehmen Gelder an Dritte zahlte, um Vereinbarungen mit gewissen bewaffneten Gruppen, einschliesslich sanktionierter Parteien, abzuschliessen.
Dieser Bericht und mehr als 260 000 Dokumente, die für die Untersuchung zusammengetragen wurden und entscheidend für diesen Fall sind, wurden den französischen Behörden übergeben. Das Unternehmen hat bereits verschiedentlich darauf hingewiesen, so auch heute vor den untersuchenden Richtern, dass in Syrien bis zur Schliessung des Werks im September 2014 unentschuldbare individuelle Fehler begangen wurden. Das Unternehmen bedauert diese Fehler zutiefst und kooperiert weiter vollumfänglich mit den französischen Justizbehörden.
Über LafargeHolcim
LafargeHolcim ist der global führende Anbieter von Baustoffen, der Lösungen für Handwerker, Bauherren, Architekten und Ingenieure auf der gesamten Welt entwickelt. Der Konzern produziert Zement, Zuschlagstoffe und Transportbeton, die bei unterschiedlichsten Projekten zum Einsatz kommen - vom Bau erschwinglichen Wohnraums über kleine, lokale Projekte bis hin zu den grössten, technisch und architektonisch anspruchsvollsten Infrastrukturprojekten. Vor dem Hintergrund des zunehmenden Einflusses der Urbanisierung auf Menschen und den Planeten verbindet der Konzern seine innovativen Produkte und Baulösungen mit einem klaren Engagement für soziale und ökologische Nachhaltigkeit. LafargeHolcim ist führend in allen Regionen und beschäftigt rund 80 000 Mitarbeiter in etwa 80 Ländern. Der Konzern verfügt über eine ausgeglichene Präsenz in aufstrebenden und reifen Märkten.
Mehr Informationen unter www.lafargeholcim.com (http://www.lafargeholcim.com/).