Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
DEUTSCHE BAHN - Die Deutsche Bahn steckt in einer schweren Krise: In einem vierseitigen Brief an alle Führungskräfte haben Konzernchef Richard Lutz und seine Vorstandskollegen ein düsteres Bild der Lage gezeichnet. Die "schwierige Situation" des Staatskonzerns habe sich in den vergangenen Monaten verschlechtert, heißt es in dem Schreiben, das dem Handelsblatt vorliegt. Der Gewinn des Unternehmens liege 160 Millionen Euro unter Plan, bei der Tochter DB Cargo könnte der Verlust dieses Jahr auf bis zu 200 Millionen Euro steigen, und die Kosten im Overhead haben sich seit 2015 um einen "deutlichen dreistelligen Millionenbetrag erhöht". Zur Jahreshälfte lag die Nettoverschuldung des Konzerns bereits bei 19,7 Milliarden Euro - knapp unter der von den Haushältern des Bundes gesetzten Grenze von 20,4 Milliarden Euro. Lutz' Fazit: Der Vorstand bange um die "wirtschaftliche Stabilität" des Konzerns. Der Bahn-Chef sucht daher nach Auswegen. Nach Informationen des Handelsblatts lässt er sich dabei von McKinsey beraten. Kurzfristig will der Vorstand die Kosten senken: Alle Ausgaben müssen ab sofort genehmigt werden. Die Not ist aber offenbar so groß, dass Lutz nach Informationen aus Konzernkreisen die Tochter Arriva verkaufen will. Der Wert der in London ansässigen Gesellschaft wird auf rund 4,5 Milliarden Euro geschätzt. (Handelsblatt S. 4)
DEUTSCHE TELEKOM - T-Systems-Chef Adel Al-Saleh setzt seinen harten Sparkurs durch. Er einigt sich mit dem Betriebsrat auf einen umfangreichen Stellenabbau. Die Einigung sieht einen Abbau von etwa 5.600 Arbeitsplätzen bei der Tochter der Deutschen Telekom vor. Thomas Schneegans, Gesamtbetriebsratsvorsitzender und Aufsichtsratsmitglied der T-Systems International GmbH, erläutert gegenüber dem Handelsblatt die Details: "Wir haben uns geeinigt, dass bis Ende 2020 insgesamt 3.765 Stellen abgebaut werden. Geht es T-Systems bis dahin nicht wirtschaftlich besser, könnten im Jahr 2021 weitere 1.200 Stellen gestrichen werden." Zudem hätten bereits einige Hundert Mitarbeiter das Unternehmen freiwillig in diesem Jahr verlassen. (Handelsblatt S. 16)
DEUTSCHE BANK - Der Deutschen Bank kommt wohl einer ihrer größten Aktionäre abhanden. Der chinesische Konzern HNA plant den Ausstieg. Aufseher und Analysten glauben, dass der Abschied dem geplagten Geldhaus ein bisschen mehr Stabilität bringen kann. (Handelsblatt S. 30)
HYPOVEREINSBANK - Der Mittelstandsexperte Markus Beumer steht nach Informationen des Handelsblatts vor einem Wechsel von Oddo BHF zur HypoVereinsbank. In München solle der Manager den bisher für Mittelstandskunden zuständigen Vorstand Robert Schindler, 54, ablösen. Beide Geldhäuser äußerten sich dazu nicht. (Handelsblatt S. 47)
APTIF - Das aus der Aufspaltung des Autozulieferers Delphi hervorgegangene Unternehmen Aptiv will vor allem in der Automatisierung von Nutzfahrzeugen punkten. "Im nächsten Jahr, also 2019, wollen wir in Las Vegas die ersten Autos ohne Sicherheitsfahrer auf die Straße schicken", sagte Europa-Chef Michael Gassen in einem Interview. "In den Folgejahren kann es dann schnell gehen: Dann dürfte es autonom fahrende Flotten mit 1.000 oder mehr Fahrzeugen geben, und das ab 2020/21". (Handelsblat S. 26)
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September 10, 2018 00:30 ET (04:30 GMT)
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