Überraschende Wende in der Debatte um den Ostdeutschen Sparkassenverband: Weder Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) noch der Bautzner Landrat Michael Harig (CDU) sollen in naher Zukunft Präsident werden. Stattdessen habe sich der Vorstand auf den Amtsinhaber Michael Ermrich verständigt, teilte der Verband am Donnerstag mit.
Nähere Angaben machte der Verband nicht. Laut einem Bericht der "Freien Presse" (Onlineausgabe) habe Jung fünf, Harig drei Stimmen erhalten. Ermrich, der das Amt seit 2013 inne hat, bekam den Angaben zufolge 15 Stimmen. Dabei war für den Sachsen-Anhalter eigentlich ein Nachfolger gesucht worden. Ermrich wollte im kommenden Jahr in den Ruhestand gehen.
Daraufhin war im Frühjahr bekannt geworden, dass der Sächsische Städte- und Gemeindetag für den lukrativen Posten Leipzigs Oberbürgermeister vorschlägt. Im Mai verkündete Jung schließlich offiziell seine Kandidatur. Doch auch der CDU-Politiker Harig hatte seinen Hut in den Ring geworfen.
Nachdem sich nicht auf einen gemeinsamen Kandidaten geeinigt werden konnte, gehen nun beide Sachsen leer aus. Damit bleibt Jung regulär bis 2020 Leipziger Oberbürgermeister. Zuletzt hatte der 60-Jährige betont, sich auch eine Zukunft als Stadtoberhaupt weiterhin vorstellen zu können.
Offiziell soll am 24. Oktober 2018 über den Chefposten entschieden werden. Der Verbandsversammlung des Sparkassenverbandes gehören die Vorstandsvorsitzenden aller 45 öffentlich-rechtlichen Sparkassen in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt sowie die Bürgermeister und Landräte der Verwaltungen an, die Träger der Sparkassen sind. Thüringen ist mit Hessen verbunden./jhz/DP/she
AXC0289 2018-09-27/18:16