Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
THYSSENKRUPP - Nachdem Heinrich Hiesinger in der vorvergangenen Woche seinen Rücktritt als Vorstandschef bei Thyssenkrupp erklärt hat, gibt nun auch Aufsichtsratschef Ulrich Lehner sein Amt auf. Das geht aus einer Ad-hoc-Mitteilung des Konzerns vom Montagabend hervor, wonach Lehner zum 31. Juli sein Mandat niederlegen wird. Demnach erklärte Lehner, der dem Aufsichtsgremium des Essener Industriekonzerns seit 2013 vorsitzt: "Ich gehe diesen Schritt bewusst, um eine grundsätzliche Diskussion bei unseren Aktionären über die Zukunft von Thyssenkrupp zu ermöglichen." Er wolle mit dem Schritt ein Bewusstsein bei allen Beteiligten schaffen, dass "eine Zerschlagung des Unternehmens und der damit verbundene Verlust von vielen Arbeitsplätzen" keine Option darstellten. (Handelsblatt S. 1/FAZ S. 22)
LANXESS - Der Kölner Chemiekonzern Lanxess setzt trotz der Handelskrise weiter auf den Wirtschaftsstandort USA. Das Unternehmen will in den nächsten vier Jahren gut 500 Millionen Euro investieren, um Werke zu modernisieren und auszubauen, kündigte Vorstandschef Matthias Zachert im Gespräch mit dem Handelsblatt an. Den sich verschärfenden Handelsstreit, den US-Präsident Donald Trump seit Wochen vorantreibt, sieht Zachert vorerst gelassen. "Wir gehen davon aus, dass wieder Räson einkehren wird", sagte er. Sollten die Spannungen am Ende in einem vollen Handelskrieg ausarten, "dann gäbe es nur Verlierer. Das kann doch niemand wirklich wollen." (Handelsblatt S. 18)
VOLKSWAGEN - Fast drei Jahre nach Ausbruch der Dieselkrise meldet der VW-Konzern wieder steigende Dieselverkäufe. "Wir sehen einen Trend. Die neuen Modelle helfen uns sehr", sagte Thomas Zahn, Chef des Deutschland-Vertriebs bei der Marke Volkswagen. Zahn machen die jüngsten Zahlen Mut: VW hat hierzulande im zweiten Quartal einen kräftigen Aufwärtstrend des Dieselanteils bei den Auftragseingängen verzeichnet. Mit rund 38 Prozent war der Wert deutlich höher als in den vorangegangenen Quartalen. (Handelsblatt S. 14)
DHL FASHION - Die meisten der bundesweit gut 3.000 Beschäftigten des Modelogistikers DHL Fashion sorgen sich um ihre Arbeitsplätze. Vor einigen Tagen haben die Mitarbeiter nach Informationen der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) erfahren, dass ihnen der größte Kunde wahrscheinlich abhandenkommt: Karstadt will die Logistik-Verträge mit der Post-Tochter DHL offenbar nicht verlängern. "Zum jetzigen Zeitpunkt gehen wir davon aus, dass die Verträge mit Karstadt zum 31. März 2020 enden werden", sagte ein DHL-Sprecher der WAZ. Von Karstadt gab es am Montag auf Nachfrage keine Aussage dazu. (WAZ)
MESSER - Den Markt für Industriegase teilen sich schon lange wenige große Konzerne. Vor allem Air Liquide, Linde und Praxair sowie Air Products dominieren das Geschäft. Doch nun setzt der deutsche Mittelständler Messer zum gewaltigen Sprung nach vorne an: Der größte privat geführte Industriegasespezialist übernimmt einen Großteil der Aktivitäten von Linde in den USA sowie weitere Standorte in Südamerika. "Wir wollen ein Global Player werden", sagte Stefan Messer, Eigentümer und Vorstandschef, dem Handelsblatt. Linde muss sich - im Zuge der geplanten Fusion mit Praxair zum neuen Weltmarktführer - auf Druck der Wettbewerbshüter von den Aktivitäten trennen. Messer hatte sich im Bieterwettkampf mit dem Finanzinvestor CVC verbündet. Das Zweier-Konsortium zahlt umgerechnet etwa 2,8 Milliarden Euro für Aktivitäten mit einem operativen Gewinn (Ebitda) von zuletzt etwa 305 Millionen Euro und einem Umsatz von insgesamt rund 1,4 Milliarden Euro. (Handelsblatt S. 19)
MCKINSEY - Die deutschen Asset-Manager haben im vergangenen Jahr erneut einen Rekordgewinn verbucht. Die Unternehmensberatung McKinsey errechnet 3,3 Milliarden Euro für das Drittgeschäft und ohne alternative Anlagen, nach einem Vorjahresplus von 2,8 Milliarden Euro. "Das ist vor allem den starken Neuanlagen der Investoren zu verdanken, die Kursgewinne an den Aktienmärkten kamen hinzu", sagt McKinsey-Partner Philipp Koch. (Handelsblatt S. 31)
UBER - Nach München will der Fahrdienstvermittler Uber nun auch in Berlin einen Teil seiner Flotte auf Elektroantrieb umstellen. "Uber wird im Herbst in Berlin in ähnlicher Größenordnung wie in München mit seinem Elektrofahrdienst Uber Green starten", sagte Christoph Weigler, Deutschlandchef von Uber. (Handelsblatt S. 22)
CATL - Neben dem Aufbau einer Batteriefabrik in Erfurt will der chinesische Konzern CATL auch Zulieferer aus seiner Heimat in die Bundesrepublik holen. Das Unternehmen werde auch mit deutschen Firmen zusammenarbeiten, sagte CATL-Europachef Matthias Zentgraf. "Aber natürlich werden wir auch versuchen, unsere Zulieferer in China zu überzeugen, mit uns nach Deutschland zu gehen." Bei Zulieferern aus der Chemieindustrie fehlten in Deutschland schlicht die passenden Firmen, die CATL für die Produktion brauche. CATL arbeitet neben BMW mit allen großen deutschen Automobilherstellern zusammen, sagte Zentgraf. (Handelsblatt S. 15)
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July 17, 2018 00:30 ET (04:30 GMT)
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