ZÜRICH (Dow Jones)--Am Tag der Notenbanken haben sich Aktienanleger in der Schweiz am Donnerstag in Zurückhaltung geübt. Während es bei den Beschlüssen und Kommentaren der Europäischen Zentralbank wie auch der Bank of England keine Überraschungen hab, lieferte die türkische Zentralbank mit einer massiven Zinserhöhung gegen den Willen von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan einen Paukenschlag. Die türkische Lira wertete kräftig auf - auch zum Franken. Der US-Dollar schwächelte dagegen in Folge schwacher US-Verbraucherpreise auf breiter Front. Die Aufwertung des Franken zum Dollar bremste den schweizerischen Aktienmarkt etwas, denn die Wettbewerbsfähigkeit der eidgenössischen Wirtschaft litt unter dem steigenden Franken.
Der SMI kletterte bis dicht an die psychologisch wichtige Marke von 9.000 Punkten, legte anschließend aber den Rückwärtsgang ein. Offenbar reichte die Risikobereitschaft nicht aus, die wichtige Hürde wieder zu nehmen, hieß es im Handel mit Verweis auf die weiter ungelösten Handelskonflikte. Der SMI stagnierte bei 8.960 Punkten. Unter den 20 SMI-Werten standen sich elf Kursverlierer und neun -gewinner gegenüber. Umgesetzt wurden 35,88 (zuvor: 35,74) Millionen Aktien.
Mit an der Spitze des Tableaus standen ABB mit einem Aufschlag von 0,6 Prozent. Der Industriegüter-Konzern und Nobel Media, eine Einrichtung der Nobel-Stiftung, hatten am Nachmittag eine internationale Partnerschaft bekannt gegeben. Allerdings hatten Händler Schwierigkeiten, die Meldungen mit den Kursaufschlägen in Verbindung zu bringen. Für das Image sei die Kooperation aber nicht schlecht, hieß es.
Mit Lafargeholcim war ein weiterer zyklischer Konjunkturwert gesucht, die Titel verteuerten sich um 0,8 Prozent. Marktteilnehmer verwiesen auf die nachlassenden Sorgen über die Krise in den Schwellenländern - vor allem in der Türkei. Bankenwerte profitierten europaweit etwas von der Prognoseerhöhung von Natixis. Doch folgten die schweizerischen Branchentitel diesem Trend nicht: Während UBS um knapp 0,1 Prozent stiegen, gaben Julius Bär und Credit Suisse jeweils 0,2 Prozent ab.
Am breiten Markt stiegen BFW Liegenschaften nach Geschäftsausweis um 0,5 Prozent. Das biopharmazeutische Unternehmen Newron überzeugte dagegen die Anleger mit den Halbjahresergebnissen nicht. Für die ersten sechs Monate wurde ein Nettoverlust nach einem Überschuss im Vorjahr ausgewiesen. Die Titel stürzten um 5,7 Prozent ab.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/flf/ros
(END) Dow Jones Newswires
September 13, 2018 11:48 ET (15:48 GMT)
Copyright (c) 2018 Dow Jones & Company, Inc.