Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
LINDE - Wegen der Fusion mit Praxair zeigen sich bei Linde Auflösungserscheinungen in der Zentrale. Die Fluktuation in der Verwaltung in der Münchener Innenstadt hat stark zugenommen: Nach internen Personalstatistiken des Gasekonzerns verließ schon 2017 etwa jeder Sechste aus eigenen Stücken das Unternehmen - konkret waren es 17,4 Prozent. In den ersten acht Monaten dieses Jahres waren es 6,6 Prozent, "und das dürfte noch deutlich steigen", wie ein Kenner sagte. Normal waren über die Jahre sonst im Durchschnitt 1 bis 3 Prozent in der Zentrale und 1 bis 2 Prozent unternehmensweit in Deutschland. (FAZ S. 22)
THYSSENKRUPP - Die Macht von Cevian im Aufsichtsrat von Thyssenkrupp wächst. Von den zwei vakanten Posten in dem Kontrollgremium will der schwedische Finanzinvestor einen mit der erfahrenen Bosch-Managerin und Lufthansa-Kontrolleurin Martina Merz besetzen. Das wird aus Kreisen zweier Großaktionäre bestätigt. Auch ein neuer externer Aufsichtsratschef werde am 20. November, dem Tag vor der Jahresbilanz, präsentiert. Damit wächst der Druck auf Vorstandschef Guido Kerkhoff, seine Personalentscheidungen zu rechtfertigen. Mit Befremden wird in Kreisen der Großaktionäre Kerkhoffs Entscheidung aufgenommen, dem Chef der wichtigsten und ertragreichsten Sparte für Aufzüge, Andreas Schierenbeck, wegen Misserfolgs den Laufpass zu geben und dies schon einige Wochen vorher durchsickern zu lassen. (Börsen-Zeitung S. 10)
AIRBUS - Die Bundesregierung drängt darauf, dass René Obermann bereits im kommenden Jahr und nicht erst 2020 an die Spitze des Airbus-Vorstands rückt. Wäre das nicht der Fall, wäre 2019 sowohl der Vorstandsvorsitzende als auch der Verwaltungsratschef ein Franzose. (Handelsblatt S. 7)
VOLKSWAGEN - Volkswagen-Chef Herbert Diess will die Produktion von Elektroautos in Deutschland deutlich umfangreicher vorantreiben als geplant. Schon in der nächsten Woche soll dazu der VW-Aufsichtsrat den Umbau deutscher Standorte auf den Weg bringen. Nach FAZ-Informationen soll das Werk in Emden dabei neben dem Werk in Zwickau eine Schlüsselrolle einnehmen. (FAZ S. 22)
SCHAEFFLER - Schaeffler-Europachef Jürgen Ziegler überbrachte die schlechte Nachricht persönlich. Bei einem Townhall-Treffen im walisischen Llanelli kündigte er vor 100 Beschäftigten die mittelfristige Schließung des Werks an. Auch die Fertigungsstätte in Plymouth will der Autozulieferer dichtmachen. "Es gab natürlich viel Betroffenheit", sagte Ziegler nach dem Treffen dem Handelsblatt. Doch es habe auch ein relativ großes Verständnis gegeben, dass ein globaler Konzern wie Schaeffler den Märkten folgen müsse. Die Beschäftigten wollten vor allem eines wissen: wie stark der Schritt mit der Entscheidung Großbritanniens zusammenhängt, die Europäische Union zu verlassen. "Der Brexit hat die Entscheidung etwas beschleunigt", sagte Ziegler, "er war aber nicht die Ursache." Schaeffler analysiere im Rahmen seiner "Global Footprint"-Initiative alle Standorte. "Wir haben weltweit Konsolidierungsbedarf." Einige Werke seien nicht ausgelastet. Zudem gebe es einen Trend, dort zu produzieren, wo die Kunden sitzen. Die Nachfrage kommt derzeit insbesondere aus Asien und China, ein Großteil der Schaeffler-Produktion ist aber noch in Europa. (Handelsblatt S. 16)
BLACKROCK - Ermittler der Kölner Staatsanwaltschaft haben am Dienstag Räume des Vermögensverwalters Blackrock in München durchsucht. Anlass war ein Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit sogenannten Cum-Ex-Geschäften zulasten der Staatskasse in den Jahren 2007 bis 2011. Der Konzern erklärte, mit den Behörden zu kooperieren. (SZ S. 15/Handelsblatt S. 31/FAZ S. 15)
AMAZON - US-Präsident Trump heizt die Debatte über eine Zerschlagung des Handelsriesen an. Eine Studie belegt nun, wie hoch die Dominanz auch in Deutschland schon ist. Forscher der Universität Sankt Gallen haben ermittelt, dass der Onlinehändler in wichtigen Produktgruppen schon überraschend hohe Marktanteile hat - nicht nur im Vergleich zu anderen Onlinehändlern, sondern zum gesamten Handel. So beherrscht der Konzern fast 20 Prozent des Buchhandels. Im Bereich Freizeit und Spielzeug sowie bei Unterhaltungselektronik kommt er auf 16 Prozent. (Handelsblatt S. 4)
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November 07, 2018 00:28 ET (05:28 GMT)
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