Nach Wochen des Kursanstiegs haben
vorsichtigere Töne des Online-Modehändlers Zalando
Das Umsatzplus in diesem Jahr soll nun am unteren Ende der Spanne von 20 bis 25 Prozent liegen. Auch beim bereinigten operativen Gewinn (Ebit) dürfte Zalando lediglich das untere Ende des Zielbandes von 220 bis 270 Millionen Euro erreichen.
Zu schaffen macht dem Unternehmen nach eigener Aussage vor allem die wochenlange Hitzewelle in Europa. Diese hielt Kunden zuletzt vom Online-Shopping ab und dürfte auch im laufenden dritten Quartal die Nachfrage bremsen.
"Alles in allem ist das eine Enttäuschung", schrieb Analystin Georgina Johanan von JPMorgan in einer ersten Einschätzung. So sei das Umsatzplus im zweiten Quartal mit 21 Prozent um 3 Prozentpunkte hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Auch im Vergleich zu den Monaten Januar bis März sei das ein Rückschritt. Die Trends im laufenden dritten Quartal seien "uninspirierend".
Analyst Andrew Hughes von der Investmentbank UBS vermutete derweil, dass der Durchschnittsbetrag pro Bestellung bei Zalando zuletzt niedriger gewesen sein könnte. Gleichzeitig könnten die Auslieferungskosten je Order gestiegen sein.
Tushar Jain von Goldman Sachs schätzt, dass die Konsensprognose für den bereinigten operativen Gewinn nun um 4 Prozent auf 225 Millionen Euro sinken. Damit läge sie noch leicht über dem Minimalziel des Zalando-Konzerns bei 220 Millionen Euro. Die Konsensschätzung für das Umsatzwachstum taxiert der Analyst auf 21 Prozent, ein Punkt mehr als das Minimalziel des Unternehmens.
Die Nachrichten von Zalando dürften am Dienstag auch Gewinnmitnahmen
nach sich gezogen haben. Denn der Kurs der Aktie war vor den
Quartalszahlen kräftig gestiegen: vom Tief Ende April bei knapp 42
Euro um rund 15 Prozent. Am 10. Juli hatten die im MDax
ISIN DE000ZAL1111
AXC0138 2018-08-07/11:37