Die Talfahrt der türkischen Lira hat den
Eurokurs
Ein heftiger Kurseinbruch der türkischen Lira führte auch zu Sorgen
um den Bankensektor der Eurozone. Die Bankenaufsicht der EZB macht
sich laut einem Bericht der "Financial Times" Gedanken um die
Auswirkungen der Talfahrt auf die Banken der Eurozone. Vor allem die
Großbanken BBVA
Ökonom Carsten Hesse von der Berenberg-Bank sieht aber keine Krise für die Institute der Eurozone heraufziehen. Die Geldhäuser des Währungsraums hätten zu geringe Summen in der Türkei investiert, um eine "signifikante Krise" verursachen zu können, lautet die Einschätzung des Experten.
Die türkische Lira erlebte am Freitag eine Talfahrt wie sie vorher kaum zu beobachten gewesen war. Bereits am frühen Morgen brach die Lira zum Euro und zum Dollar regelrecht ein. Der Absturz setzte sich im Tagesverlauf fort. Der Euro war erstmals mehr als sieben Lira wert und der Dollar kostete erstmals mehr als sechs Lira. Angesichts der hohen Inflation und der Talfahrt der Währung ist das Vertrauen in die türkische Geld- und Wirtschaftspolitik schwer angeschlagen.
Finanzminister Berat Albayrak versuchte die Märkte zu beruhigen. Er versprach eine Wende in der Wirtschaftspolitik und forderte eine unabhängige Notenbank. Die Märkte wurden durch die Aussagen aber nicht überzeugt. Schließlich hatte der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan kurz zuvor den Westen für die Krise verantwortlich gemacht und zudem hatte US-Präsident Donald Trump zusätzliche Zölle auf türkischen Stahl und Aluminium angekündigt. Die USA und die Türkei befinden sich im Streit um einen in der Türkei festgehaltenen US-Pastor.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,89675 (0,89940) britische Pfund, 127,07 (128,84) japanische Yen und 1,1391 (1,1512) Schweizer Franken fest. Der Preis für die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London auf 1214,40 (1209,55) Dollar festgesetzt./jsl/bgf/he
ISIN EU0009652759
AXC0187 2018-08-10/17:04