Von Olaf Ridder
LEVERKUSEN (Dow Jones)--Immer mehr US-Bürger machen den Unkrautvernichter Glyphosat für ihre Krebserkrankung verantwortlich und verlangen Schadensersatz von Bayer, nachdem ein erster Prozess zugunsten des Klägers ausgegangen ist. Bayer teilte bei Vorlage der Bilanz mit, bis zum 28. Januar seien 11.200 Klagen zugestellt worden. Für den Pharma- und Agrarkonzern steigt das Risiko hoher Entschädigungszahlungen damit weiter. Bislang waren 9.300 Klagen per Ende Oktober bekannt.
Ein Geschworenengericht in San Francisco hatte im August dem krebserkrankten Hausmeister Dewayne Johnson insgesamt 289 Millionen Dollar Schadensersatz zuerkannt, die zuständige Richterin hatte das Urteil anschließend bestätigt, aber die Entschädigung auf 78 Millionen Dollar gekürzt.
Der Konzern bestreitet die Krebsgefahren des Unkrautvernichters und hat gegen das Urteil Berufung eingelegt. Am Montag ist in den USA ein weiterer Prozess vor einem kalifornischen Bundesgericht gestartet, der wegweisend für 1.100 ähnlich gelagerte Fälle sein könnte. Bayer-Vorstandschef Werner Baumann sagte, in diesem Jahr seien sieben weitere zur Verhandlung angesetzt.
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February 27, 2019 01:30 ET (06:30 GMT)
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