Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Die wichtigsten Industrieländer der Welt sind nach Einschätzung von Finanzexperten besser für eine Finanzkrise gewappnet als zum Zeitpunkt der Pleite von Lehman Brothers 2008. Eine vom Ifo-Institut unter 976 Experten angestellte Umfrage ergab, dass 75 Prozent von ihnen dieser Meinung sind. Experten aus Schwellen- und Entwicklungsländern zeigten sich weniger optimistisch: Nur 55 Prozent von ihnen glauben, ihr Land sei für eine neue Krise vorbereitet.
Besonders im Euroraum, in Kanada, Japan, Großbritannien und in den USA sind die Experten laut Ifo der Meinung, dass Reformen umgesetzt wurden, die für mehr Transparenz bei der Bewertung von Finanz-Instrumenten sorgen sollen. Sie glauben ferner, dass Zentralbanken in ihrer Fähigkeit gestärkt wurden, Liquidität bereitzustellen. Umstrittener ist dagegen, ob eine allgemein strengere Regulierung umgesetzt wurde und striktere Beschlüsse zu grenzübergreifenden Finanzinstituten sowie zur Rolle von Ratingagenturen gefasst wurden.
Zu der Frage, ob weitere Reformen nötig seien, zeigten sich die meisten Experten aus den fortgeschrittenen Volkswirtschaften mit der aktuellen Politik zufrieden. Dagegen wünschen sich Experten in Schwellen- und Entwicklungsländern strengere Regeln, speziell bei der Reaktionsfähigkeit von Finanzbehörden auf Marktrisiken und bei einer effizienten Kommunikation mit Marktteilnehmern.
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September 14, 2018 03:51 ET (07:51 GMT)
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