Von Olaf Ridder
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Lichtkonzern Osram will seine Abhängigkeit von der Autoindustrie mit Hilfe der Konzentration auf neue Wachstumsfelder deutlich verringern. Binnen fünf Jahren soll der Umsatzanteil mit Lichtsystemen und Sensoren für die Fahrzeugbranche von derzeit rund der Hälfte auf ein Drittel sinken, wie Vorstandschef Olaf Berlien auf der Bilanzpressekonferenz sagte.
Osram werde dazu seine Geschäfte mit der Industrie einerseits sowie Mobilfunkgeräten und Gebäudeinfrastruktur andererseits deutlich ausbauen - für beide gilt als Marschrichtung, dass sie künftig jeweils auch ein Drittel zum Konzernumsatz beitragen.
Der Konzern baut dazu um. Neben der Sparte für optische Halbleiter (OS) gibt es eine Sparte, die das komplette Geschäft mit der Autobranche (AM) umfasst. Die übrigen Aktivitäten werden in der Sparte Digital (DI) gebündelt. Neben den traditionellen Lichtlösungen will der Konzern vor allem mit Anwendungen im Bereich des nicht sichtbaren Lichtes wachsen.
Große Chancen dazu sieht Berlien bei Mobilfunkgeräten, die mit immer neuen Messeinrichtungen ausgestattet würden, aber auch in intelligenter Gebäudetechnik oder neuen industriellen Anwendungen.
Osram hat den einzelnen Sparten Zielkorridore gesetzt, die ab 2020 für vier Geschäftsjahre Gültigkeit haben sollen. In der Sparte OS mit der Produktion von LED-Chips peilt der Konzern ein jährliches Umsatzwachstum von etwa 10 Prozent bei einer bereinigten EBITDA-Marge von 23 bis 29 Prozent über den Zyklus hinweg an.
Im Automotive-Geschäft (AM), das nach Berliens Worten eine starke Säule für Osram bleiben wird, soll der Umsatz um jeweils 3 bis 7 Prozent wachsen und die Marge zwischen 9 und 11 Prozent liegen.
Für die Sparte Digital (DI) erwartet Osram mittelfristig 3 bis 8 Prozent Wachstum und 5 bis 10 Prozent Rendite, langfristig aber, und in dem Maße wie das traditionelle Lichtgeschäft seine Bedeutung verliert, werden hier mehr als 10 Prozent jährliches Wachstum und über 10 Prozent Marge erwartet.
Im Gesamtkonzern soll so der Umsatz bis zum Geschäftsjahr 2022/23 mittel einstellig bis zweistellig und die bereinigte EBITDA-Marge auf über 15 Prozent zulegen.
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November 07, 2018 03:56 ET (08:56 GMT)
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