Der US-Kabelgigant Comcast
Um das fast zweijährige Gerangel der Kontrahenten und die Unsicherheit für Sky zu beenden, griff die Kommission zu einer ungewöhnlichen Maßnahme: Der Bieterstreit wurde in einer Auktion entschieden. Sie startete Freitagabend und ging über drei Runden. Comcast bot 17,28 Pfund je Sky-Aktie, Fox nur 15,67 Pfund.
Comcast-Vorstandschef Brian Roberts sprach von einem "großen Tag" für sein Unternehmen. Sky sei eine starke Marke und Plattform, die Comcast zusätzlich Kunden verschaffen könne. Er rief die Sky-Anteilseigner auf, dem Kaufangebot zuzustimmen.
Sky wurde dank vieler neuer Kunden und guter Geschäfte als
Übernahmeziel immer attraktiver. Fox hatte vor der Auktion 24,5
Milliarden Pfund (mehr als 27 Milliarden Euro) geboten, Comcast
wollte sogar umgerechnet 29,3 Milliarden Euro zahlen. Der Kabelriese
will sich mit der Übernahme gegen Konkurrenten wie Netflix
Insgesamt machte Sky im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 13,6 Milliarden Pfund - ein Plus von fünf Prozent. Der Nettogewinn stieg um 18 Prozent auf 815 Millionen Pfund. Sky macht den Löwenanteil seines Geschäfts in Großbritannien und Irland. Die deutsche Sky-Tochter, die viele Bundesligaspiele zeigt, hat inzwischen 5,2 Millionen Kunden.
Fox besitzt bereits 39 Prozent an Sky und wollte das Unternehmen eigentlich komplett übernehmen. Dieser Plan stieß aber auf Widerstand bei den Aufsichtsbehörden. Sie fürchteten zu viel Einfluss des Murdoch-Clans auf die britische Medienlandschaft.
Daher sollte im Falle eines Zuschlags für Fox der Nachrichtensender
Sky News ausgegliedert werden. Murdoch hatte bereits angekündigt,
Sky News an den US-Unterhaltungskonzern Disney
Das Misstrauen gegen den 87 Jahre alten Medienmogul Rupert Murdoch sitzt in Großbritannien spätestens seit dem Abhörskandal um die 2011 eingestellte Wochenzeitung "News of the World" tief. Jahrelang hatten Murdochs Journalisten Handygespräche von Verbrechensopfern und Prominenten abgehört und Polizisten bestochen.
Dem US-Amerikaner gehören bereits die auflagenstärkste Zeitung Großbritanniens, das Boulevardblatt "The Sun", die seriöse "Times" und die gleichnamigen Sonntagszeitungen. Die Briten fürchten daher zu viel Einfluss auf die öffentliche Meinung und auf die Politik./si/DP/he
ISIN US64110L1061 US20030N1019 US2546871060 GB0001411924
AXC0006 2018-09-23/14:15