ZÜRICH (Dow Jones)--Die Aussicht auf eine baldige Beilegung des Handelsstreits zwischen den USA und China hat am Montag auch dem schweizerischen Aktienmarkt Auftrieb gegeben. Nach Aussage von US-Präsident Donald Trump sind in den Verhandlungen beider Länder bedeutende Fortschritte erzielt worden. Daher würden die USA nicht wie angedroht die Strafzölle auf chinesische Waren zum 2. März auf 25 von 10 Prozent erhöhen.
Der Verzicht auf die höheren Strafzölle wurde an den Börsen weltweit mit Erleichterung aufgenommen. In der Schweiz wurden die Kurse allerdings etwas gebremst von der Roche-Aktie, die von Übernahmeplänen des Pharmakonzerns belastet wurde.
Der SMI gewann 0,5 Prozent auf 9.398 Punkte. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 15 Kursgewinner und vier -verlierer gegenüber, unverändert schloss eine Aktie. Umgesetzt wurden 43,12 (zuvor: 41,61) Millionen Aktien.
Roche sanken um 0,3 Prozent. Das Unternehmen übernimmt das US-Biopharma-Unternehmen Spark Therapeutics für knapp 5 Milliarden Dollar. Die Analysten von Vontobel nannten die Transaktion strategisch sinnvoll, andere Marktteilnehmer äußerten aber die Sorge, dass die Übernahme zu teuer sein könnte.
Die Analysten von Bryan Garnier stellten noch einen anderen Aspekt heraus. Ihrer Meinung nach macht Roche mit dem geplanten Kauf von Spark Novartis Konkurrenz. Mit Spark kaufe sich Roche die gesamte Wertschöpfungskette im Bereich Gentherapie ein, hieß es. Daneben verfüge Spark über eine interessante Pipeline mit Projekten in einem frühen Stadium bei Pompe, CLN2, Huntington sowie Stargardt. Novartis erholten sich von ihrer anfänglichen Schwäche und schlossen 0,4 Prozent höher.
Nutznießer einer Lösung im Handelsstreit wären die Luxusgüterkonzerne Richemont und Swatch, die stark vom China-Geschäft abhängen. Der Kurs von Richemont stieg um 1,6 Prozent, Swatch legten um 3,6 Prozent zu.
Größter Kursgewinner waren indessen Lonza, die um rund 4 Prozent vorrückten. Das Unternehmen nimmt strukturelle Anpassungen vor, "um das Wachstum entlang des Healthcare Continuum zu beschleunigen und das Microbial-Control-Geschäft zu stärken", wie das Unternehmen mitteilte.
Gesucht waren daneben die Aktien der Banken. Sie profitierten - wie auch im übrigen Europa - davon, dass die Ratingagentur Fitch entgegen der Befürchtung vieler Marktteilnehmer Italien zunächst nicht abgestuft hat. Die Renditen italienischer Staatsanleihen gaben daraufhin kräftig nach. In der Schweiz verzeichneten die Aktien von Credit Suisse, Julius Bär und UBS Kursgewinne zwischen 1,3 und 3,4 Prozent.
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February 25, 2019 11:40 ET (16:40 GMT)
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