FRANKFURT (Dow Jones)--Auf der Hauptversammlung der Deutschen Telekom haben Aktionäre wenig Neues zum Thema Dividende zu erwarten. Die Ausschüttung für das vergangene Jahr steigt zwar - wie bekannt - auf 70 von 65 Cent je Aktie, wie der Konzern anlässlich der Aktionärsversammlung noch einmal mitteilte. Die von Aktionärsvertretern aufgeworfene Frage nach der künftigen Dividendenentwicklung wird aber weiterhin nur schwammig beantwortet.
Frederick Beckendorff von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) will laut vorab verbreitetem Redetext Telekom-Chef Tim Höttges fragen, welche Dividendenhöhe der DAX-Konzern für den Fall der erfolgreichen Fusion von T-Mobile US und Sprint plant. Eine Antwort auf diese Frage könne die Angst nehmen, dass die Ausschüttung auf die von der Telekom versprochene Mindestausschüttung abstürzt.
In der Pressemitteilung verweist Höttges aber nur auf frühere Aussagen, wonach bei einer erfolgreichen Übernahme des US-Wettbewerbers Sprint Anlaufkosten entstünden, und für diesen Fall sei die Dividende mit dem Minimalwert von 50 Cent abgesichert. Ansonsten orientiere sich die Ausschüttung am bereinigten Gewinn je Aktie, der aktuell bei 96 Cent liegt und bis 2021 auf 1,20 Euro steigen soll.
Dass es zu einer Übernahme von Sprint kommen wird, ist aus kartellrechtlichen Gründen allerdings alles andere als sicher. Thomas Deser von Union Investment verwies laut Redetext darauf, dass die Wahrscheinlichkeit eines Deals am Kapitalmarkt auf 50 Prozent geschätzt wird.
Höttges blieb in der Pressemitteilung der Telekom auch hier schwammig. Die Fusion von T-Mobile US mit Sprint sei gut für den Wettbewerb in Amerika, für die Kunden und die Arbeitsplätze. Unter anderem könnten beide Unternehmen gemeinsam schneller ein 5G-Netz aufbauen.
Mit Blick auf Deutschland bot die Telekom noch einmal an, dass die Kooperation mit Wettbewerbern Bestandteil der Strategie zum Ausbau der Netze sei. So könne ein Großteil der eigenen Antennenstandorte von Wettbewerbern mitgenutzt werden. Höttges kritisierte aber die Behörden: Die Genehmigungszeiten für Antennen-Standorte sei mit zwei Jahren zu lang. Auch seine Kritik am laufenden Auktionsverfahren für die 5G-Frequenzen wiederholte der Manager. Ein Viertel des möglichen Spektrums werde erst gar nicht versteigert. Das verknappe das Angebot und treibe womöglich den Preis nach oben.
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March 28, 2019 05:00 ET (09:00 GMT)
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