BERLIN (Dow Jones)--Die deutsche Baubranche hat sich für das nächste Jahr optimistisch für ein weiter hohes Umsatzwachstum gezeigt. "Wir gehen davon aus, dass sich das Wachstum der Bautätigkeit im neuen Jahr auf hohem Niveau fortsetzen wird", sagte der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes (ZDB), Reinhard Quast. Erwartet werde für 2019 ein nominales Umsatzplus von 6 Prozent im Bauhauptgewerbe nach einer Steigerung um ebenfalls 6 Prozent in diesem Jahr. Der Umsatz erreiche damit 2019 ein Niveau von 127,9 Milliarden Euro nach 120,8 Milliarden Euro 2018. Real steige der Umsatz um 1,5 Prozent dieses und 1,0 Prozent nächstes Jahr.
Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) betonte Quast, beide Verbände teilten die Einschätzung, "dass in Summe die Baunachfrage weiter ansteigt". Man blicke zurück auf ein gutes Baujahr und sei für das kommende Jahr ganz optimistisch. Im Wohnungsbau rechnet die Branche 2019 mit 5,5 Prozent mehr Umsatz auf 47,0 Milliarden Euro nach einem Plus von 6,5 Prozent 2018. Im Wirtschaftsbau liegt das erwartete Plus 2019 bei 6,0 Prozent auf 45,6 Milliarden Euro nach 7,0 Prozent 2018 und im öffentlichen Bau bei 6,0 Prozent auf 35,3 Milliarden Euro nach 5,0 Prozent.
2018 seien rund 300.000 Wohnungen erstellt worden, und für 2019 sei mit 315.000 bis 320.000 Einheiten zu rechnen, erklärten Quast und HDB-Präsident Peter Hübner in Berlin. Dies bedeute zwar eine Verdopplung des Fertigstellungsniveaus gegenüber 2010, reiche "aber noch nicht an den Bedarf von mindestens 350.000 Wohnungen heran". Die Verbände gingen für 2019 von einem weiteren Beschäftigungsaufbau in ihrer Branche um 2 Prozent auf 850.000 Erwerbstätige aus. Im Jahresdurchschnitt 2018 stieg die Zahl der Beschäftigten demnach um 2,5 Prozent auf 832.000.
Die Bau-Spitzenverbände betonten, die finanzpolitischen Rahmenbedingungen für den öffentlichen Bau blieben auch im neuen Jahr günstig. "Der Bund hat extrem viel Geld", konstatierte Hübner. Er monierte aber zu umständliche Genehmigungsverfahren trotz eines jüngsten, im Gesetzgebungsverfahren aber stark verwässerten Planungsbeschleunigungsgesetzes. Die Baupreise sollen 2019 um 5,0 Prozent zulegen nach einem Plus von 4,5 Prozent in diesem Jahr. Hübner sah dahinter Kostensteigerungen für die Branche und wies zudem die Schlussfolgerung zurück, weniger Angebote auf öffentliche Ausschreibungen seien auf Kapazitätsengpässe zurückzuführen.
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December 17, 2018 04:38 ET (09:38 GMT)
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