Künstliche Intelligenz (KI) bahnt sich ihren Weg immer schneller in die Fertigungshallen, doch Deutschland verliert dabei nach Ansicht des VDI international den Anschluss. Das ist Fazit einer Umfrage unter 680 Mitgliedern, die der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) bei der Hannover Messe am Montag veröffentlichte. Nur noch 14 Prozent der Befragten sähen Deutschland noch in einer führenden Position, sagte VDI-Präsident Volker Kefer. Im Vergleich zum Vorjahr sei das ein stattlicher Rückgang um 53 Prozent.
Um aufzuholen, müsse die Bundesregierung die im Rahmen ihrer KI-Strategie versprochenen Investitionen zügig anstoßen, sagte Kefer. "Wir wissen immer noch nicht, wie hoch die Fördermittel denn nun tatsächlich sein werden beziehungsweise aus welchen Töpfen sie kommen und vor allem, wohin sie konkret fließen sollen." Fest stehe lediglich, dass damit hundert neue Professuren geschaffen werden sollen. Fraglich sei jedoch, woher das entsprechende Personal kommen solle. Neben fehlendem Know-how bremse auch ein leergefegter Arbeitsmarkt die Entwicklung aus.
An der Spitze ist nach Einschätzung der befragten Mitglieder der 25-prozentige Vorsprung der USA gegen China geschmolzen: 61 Prozent sehen China heute vorne, 67 Prozent die USA. Und 60 Prozent der Fachleute glauben demnach, dass Deutschland die Kompetenz in Sachen KI fehle. Das größte Potenzial sehen die Befragten demnach bei Einsatz von KI außer in der PRoduktion in der Verkehrslenkung, in der Diagnostik und bei der Entlastung des Menschen.
Auf der Hannover Messe zeigen rund 6500 Aussteller aus 75 Ländern bis zum 5. April den neuesten Stand bei den Möglichkeiten vernetzter Produktionsabläufe ("Industrie 4.0"). Im Fokus der Industriemesse stehen künstliche Intelligenz, das maschinelle Lernen sowie der Mobilfunkstandard 5G./rek/DP/zb
AXC0154 2019-04-01/12:08