Nach einem Gewinnrückgang im vergangenen
Geschäftsjahr will der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers
An der Börse kam die Bilanz gut an. Vorbörslich legten die Aktien um gut 2 Prozent im Vergleich zum Xetra-Schluss vom Freitag zu. Die Ergebnisse des Herstellers von Medizintechnik würden leicht über den Markterwartungen liegen, schrieb Analystin Lisa Bedell Clive von Bernstein einer ersten Einschätzung.
Im vierten Quartal (per 30. September) sank das operative Ergebnis um 6 Prozent auf 627 Millionen Euro, wie Siemens Healthineers am Montag in Frankfurt mitteilte. Nach Steuern nahm der Gewinn um 8 Prozent auf 374 Millionen Euro ab. Der Umsatz stieg bereinigt um Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe um 4 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro. Getragen wurde das Wachstum durch das Geschäft mit der Bilddiagnostik wie Ultraschallgeräte oder Magnetresonanztomographen, welches vergleichbar um 6 Prozent zulegte.
Die Labordiagnostik steigerte die Umsätze um vergleichbar 3 Prozent. Mit mehr als 990 Atellica-Systemen erreichte der Konzern im vergangenen Geschäftsjahr sein Lieferziel von 800 bis 1000 Systemen. Früheren Angaben zufolge dauert es von der Auslieferung an drei bis vier Monate, bis die ersten Umsätze erzielt werden können. Siemens Healthineers setzt große Hoffnungen in das System, das die lange Zeit schwächelnde Labordiagnostik wieder nach vorne bringen soll. Bei der Profitabilität hinkt der Bereich noch deutlich hinter dem Geschäft mit bildgebenden Systemen hinterher.
Im neuen Geschäftsjahr geht Siemens Healthineers von einem weiteren Umsatzwachstum aus, es soll vergleichbar vier bis fünf Prozent betragen. Im Vorjahr erreichte der Konzern 13,4 Milliarden Euro. Die operative Marge sieht das Management bereinigt bei 17,5 bis 18,5 Prozent, was eine Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr entspricht, als 17,2 Prozent erreicht wurden. Überdurchschnittlich soll der Gewinn je Aktie zulegen: Um 20 bis 30 Prozent verglichen mit den 1,26 Euro, die Siemens Healthineers 2017/18 erzielt hatte. Dabei geht der Konzern von stabilen Wechselkursen aus.
Auch im neuen Geschäftsjahr sollen Kosten für den Konzernumbau anfallen, mit geschätzten 30 Millionen Euro fallen diese jedoch deutlich geringer aus. Mit 80 Millionen Euro hat Siemens Healthineers den Löwenanteil bereits 2017/18 verbucht./nas/mne/jha/
ISIN DE0007236101 DE000SHL1006
AXC0050 2018-11-05/08:47