Vor einem "Schienengipfel" mit Verkehrsminister Andreas Scheuer gibt es erneut Forderungen nach mehr Geld für den Schienenverkehr. Die Finanzierung durch den Bund halte nicht Schritt mit den bahnpolitischen Versprechen der Regierung, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer des Verbandes Allianz pro Schiene, der Deutschen Presse-Agentur. Dabei gehe es zum Beispiel darum, die Schieneninfrastruktur zu stärken einschließlich einer weiteren Elektrifizierung von Strecken. Zum anderen müsse für den Fernverkehr die Mehrwertsteuer gesenkt werden. Dafür hatte sich auch Scheuer ausgesprochen.
Am Dienstagabend findet im Verkehrsministerium in Berlin ein "Schienengipfel" mit Ressortchef Scheuer (CSU) sowie Vertretern von Branchenverbänden statt. Auch der Chef der Deutschen Bahn, Richard Lutz, wird erwartet. Ein "Zukunftsbündnis Schiene" hatte im Oktober 2018 seine Arbeit aufgenommen.
Die Koalition hatte angekündigt, bis 2030 die Zahl der Fahrgäste zu verdoppeln und mehr Güter auf die Schiene zu holen. Besonders beim Güterverkehr hat Deutschland im internationalen Vergleich großen Nachholbedarf. Dafür sind Milliardeninvestitionen notwendig. Die Schiene soll auch deshalb gestärkt werden, um einen Beitrag für mehr Klimaschutz zu leisten. Daneben geht es in dem Bündnis darum, mit leiseren Zügen Lärmemissionen zu senken.
Ein zentraler Punkt, um die Schiene zu stärken, ist die Umsetzung des geplanten "Deutschlandtakts". Für Bahnkunden soll in den nächsten Jahren ein grundlegend neues System mit besser abgestimmten Umsteige-Verbindungen aufgebaut werden. Das Zugfahren soll so pünktlicher und schneller werden, das Erreichen der Anschlüsse direkter und verlässlicher. Die Bundesregierung strebt an, die engere Verzahnung von Nah- und Fernverkehr bis 2030 umzusetzen./hoe/DP/zb
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