Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
VOLKSWAGEN - Volkswagen-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch hat zu einer weiteren außerordentlichen Sitzung zusammengerufen. Kurz vor Weihnachten sollen sich die Kontrolleure mit dem geplanten Börsengang der Lkw-Sparte Traton befassen. Auf dem Plan steht auch die Besetzung des Aufsichtsrats, in dem die Familien Porsche und Piëch vertreten sein werden. Das Land Niedersachsen als zweitgrößter VW-Aktionär will hingegen nur einen Statthalter entsenden. Ein Politiker als Aufsichtsrat von Traton könnte bei den Investoren auf Widerstand stoßen. Grund: Ein staatlicher Einfluss mindert in der Regel die Bewertung eines Börsenaspiranten - das wollen alle Beteiligten vermeiden. (Handelsblatt S. 24)
VOLKSWAGEN - Volkswagen steigt beim Stuttgarter Digital-Unternehmen Diconium ein und erwirbt 49 Prozent der Anteile an der inhabergeführten Firma, die Vertriebsplattformen für digitale Produkte entwickelt. Damit macht VW einen wichtigen Schritt hin zu der Strategie, seine neuen Elektroautos auch umfassend mit digitalen Diensten im vernetzten Auto anzubieten. (FAZ S. 26)
ALLIANZ - Auffällig intensiv machen sich die großen Assekuranzkonzerne im Schatten einer sich in den USA abzeichnenden Zinswende auf die Suche nach neuen Allianzen und Beteiligungen. Europas größtem Versicherer Allianz wird seit Längerem Interesse an einer großen Übernahme nachgesagt. Einer Liaison von Generali und Zurich erteilte Zurich-Chef Mario Greco eine Absage. (Handelsblatt S. 38)
DEUTSCHE BAHN - Die Deutsche Bahn will Mängel in ihren ICE-Zügen schneller beheben. Das kündigte der Sprecher des Konzerns an. Das ARD-Magazin Kontraste hatte unter Berufung auf interne Bahn-Unterlagen berichtet, dass im Sommer nur 20 Prozent der ICE-Züge "voll funktionsfähig" unterwegs gewesen seien. (SZ S. 17/26/Welt S. 7)
DEUTSCHE BAHN - Angesichts wachsender Probleme im Bahnverkehr fordern die Grünen harte Maßnahmen von der Bundesregierung: Eine Bahn-Reform und die Zerschlagung des Konzerns in seiner heutigen Form. "Die Bundesregierung muss dafür sorgen, dass der Konzern sich neu aufstellt", sagt Fraktionschef Anton Hofreiter. Es gehe zuerst darum, das zersplitterte Zuständigkeits-Chaos zu vieler kleiner Gesellschaften aufzulösen. "Die verschiedenen Töchter, wie DB Netz, die Bahnhofsgesellschaft Station & Service und die DB Energie, die alle für das Netz verantwortlich sind, müssen zu einer Infrastruktur-Gesellschaft fusionieren. Ohne klare Zuständigkeiten laufen auch Milliardeninvestitionen ins Leere", warnt Hofreiter. Nötig sei aber auch eine Trennung von Netz- und Transportgeschäft. (Süddeutschen Zeitung S. 25)
SIG SAUER - Die Staatsanwaltschaft Kiel hat den Geschäftsführer der US-Tochter des deutschen Rüstungskonzerns Sig Sauer verhaften lassen. Dem Waffenhändler wird vorgeworfen, in verantwortlicher Position Zehntausende Pistolen illegal nach Kolumbien geliefert zu haben. Inzwischen kam er auf Kaution frei. (SZ S. 6)
AIR BERLIN - Die Integration von Air Berlin wird teurer. Eurowings, Easyjet und Laudamotion haben nicht nur Jets und Personal von Air Berlin übernommen, sondern auch die Probleme. Sie beziffern die Anlaufkosten und den Integrationsaufwand im ersten Betriebsjahr auf 490 Millionen Euro - für Experten ein Warnsignal. (Handelsblatt S. 22)
GOOGLE - Google-News-Chef Richard Gingras warnt angesichts der Neuregelung des Urheberrechts in Europa in einem Interview vor einem "Zwei-Klassen-Internet". Knackpunkt ist der Artikel 11 der EU-Richtlinie. Gingras will "sicherstellen, dass die endgültige Formulierung des Artikels 11 Verlagen und anderen Anbietern die Freiheit lässt, selbst über das Wie und das Ob der Verbreitung ihrer Inhalte zu entscheiden und auch selbst zu entscheiden, welche Art von Lizenz, beziehungsweise ob überhaupt eine Lizenz, für diese Verbreitung verlangt wird. Zweitens müssen wir sehr genau echte Nachrichten definieren". (FAZ S. 22)
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November 23, 2018 00:29 ET (05:29 GMT)
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