Der Zahlungsdienstleister Wirecard ist wieder in ein schweres Börsengewitter geraten. Dabei hätte die Vorlage vorläufiger Zahlen zum vergangenen Geschäftsjahr eigentlich ein positives Heimspiel werden können. Denn erneut konnte das Unternehmen mit deutlichen Zuwächsen punkten. Doch am Ende des gestrigen Handels bestimmte ein gänzlich anderes Thema die Stimmung.
Wirecard konnte im vergangenen Geschäftsjahr sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Ergebnis (EBITDA) die Erwartungen des Marktes erfüllen. Nach vorläufigen Zahlen wuchsen die Erlöse um 40 % auf 2,1 Milliarden Euro. Dabei profitierte das Unternehmen, das seit September letzten Jahres auch im DAX notiert wird, insbesondere vom anhaltenden E-Commerce-Boom.
Beim operativen Gewinn blieb Wirecard etwas unter dem Wachstumstempo des Umsatzes. Mit einem Plus von 38 % auf 538,3 Millionen Euro wies das Unternehmen allerdings ebenfalls eine sehr hohe Dynamik aus. Dies war auch ein Grund dafür, dass die Zahlen insgesamt bei den Analysten recht gut ankamen, wenngleich auch keine Begeisterung entfachten.
Wichtig war den meisten Marktteilnehmern, dass Wirecard die bisher umlaufende Prognose für das neue Jahr nochmals bestätigte. Der Marktkonsens geht derzeit beim operativen Ergebnis von knapp 760 Millionen Euro aus. Wirecard selbst hat die Prognose aufgestellt, zwischen 740 bis 800 Millionen Euro erreichen zu können.
Diese gute fundamentale Grundlage war allerdings am gestrigen Nachmittag dann nur noch Makulatur. Denn ein Bericht auf der Onlineseite der "Financial Times" schreckte die Anleger auf. Die FT hatte berichtet, dass im letzten Jahr ein Manager von Wirecard in Singapur verdächtig wurde, gegen örtliche Gesetze verstoßen zu haben. In einer zitierten firmeninternen Präsentation soll laut FT von Dokumentenfälschung und Geldwäsche die Rede gewesen sein.
Kurz ...
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