Von Robert Wall
LONDON (Dow Jones)--Nach dem Absturz einer Boeing 737 Max der Ethiopian Airlines hält sich der Hersteller mit kurzfristigen Maßnahmen zurück. Es gebe keinen Grund, neue Richtlinien für die Betreiber der Maschine zu auszugeben, teilte der US-Konzern mit. Die chinesischen Behörden hatten nach dem Absturz verfügt, dass die gesamte 737-Max-Flotte des Landes am Boden bleibt.
"Die Untersuchung ist in einem frühen Stadium, aber an diesem Punkt haben wir anhand der vorliegenden Informationen keine Basis, neue Richtlinien an die Betreiber herauszugeben", hieß es in der Boeing-Mitteilung.
Auch Ethiopian Airlines hat ihrer 737-Max-Flotte eine Zwangspause verordnet. Eine Maschine war am Sonntag auf dem Weg von Addis Abbeba nach Nairobi abgestürzt. Alle 157 Insassen kamen ums Leben. Die Absturzursache wird noch untersucht.
Boeing führt eigenen Angaben zufolge Gespräche mit Kunden und Regulierungsbehörden über mögliche Bedenken, die von dieser Seite auftauchen könnten. "Wir unternehmen alles, damit wir alle Aspekte dieses Unglücks verstehen und arbeiten dabei eng mit den Ermittlern und allen involvierten Regulierungsbehärden zusammen."
Vor fünf Monaten war bereits eine 737 Max der Lion Air in Indonesien abgestürzt. Dabei starben alle 189 Menschen an Bord der Maschine. Seinerzeit hatten Luftfahrtexperten kritisiert, Boeing habe die Fluggesellschaften und Piloten nicht ausreichend über ein neues System gegen Strömungsabrisse informiert. Kritisiert wurde auch das Piloten-Training für das neue Modell.
Die Boeing-Aktie steht im deutschen Handel unter Druck, der Kurs verliert in Frankfurt rund 9 Prozent, ähnlich wie auf Nasdaq.com im frühen US-Vorbörsenhandel.
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March 11, 2019 05:54 ET (09:54 GMT)
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