FRANKFURT (Dow Jones)--Die Technologiekonzerne Siemens und Alstom versuchen die Bedenken der EU-Kommission gegen die geplante Fusion ihrer Eisenbahnaktivitäten auszuräumen. Wie die beiden Unternehmen mitteilten, wollen sie den Brüsseler Kartellwächtern ein Zusagenpaket vorlegen, das in erster Linie Aktivitäten im Bereich der Signaltechnik, aber auch Schienenfahrzeuge umfasst. Die zur Disposition stehenden Aktivitäten entsprechen rund 4 Prozent des Umsatzes des künftigen Unternehmens.
"Die Parteien sind der Auffassung, dass das vorgeschlagene Zusagenpaket angemessen ist", heißt es in der gemeinsamen Pressemitteilung von Siemens und Alstom. Es gebe jedoch keine Gewähr dafür, dass der Kommission das Paket ausreicht. Gleichwohl müsse der industrielle und wirtschaftliche Wert der Transaktion gewahrt bleiben. Eine Entscheidung der Kommission sei bis zum 18. Februar 2019 zu erwarten.
Die EU hatte Ende Oktober nach einer Befragung von Kunden, Zulieferern und Wettbewerbern aus der Branche formal Bedenken geltend gemacht und ein sogenanntes Statement of Objections an die beiden Konzerne versandt.
Siemens und Alstom reagieren mit ihrer Fusion auf die Konsolidierung unter den chinesischen Anbietern. Siemens-Chef Joe Kaeser hatte die Kartellwächter aufgerufen, die Fusion vor dem Hintergrund des globalen Wettbewerbs zu beurteilen. Dieser Argumentationslinie folgt die Kommission jedoch nicht. EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager nannte die wachsende Konkurrenz aus China im Handelsblatt seinerzeit zwar "ein valides Argument", sagte jedoch auch, der europäische Markt funktioniere "sehr anders", und führte die hohen Sicherheitsanforderungen aus, die ausländische Anbieter zum Teil ausschließen.
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December 12, 2018 01:49 ET (06:49 GMT)
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