Am Opel-Stammsitz Rüsselsheim wird für die
Beschäftigten die Arbeit knapp. Wegen fehlender Nachfrage will das
vom französischen PSA
Insider bestätigten, dass die Geschäftsführung dem Betriebsrat umfassende Kurzarbeit sowie die Umstellung von zwei auf eine Schicht in dem Produktionswerk mit rund 3000 Beschäftigten vorgeschlagen hat. Bislang handele es sich noch um Planungen, zu denen es noch keine endgültigen Beschlüsse gebe. Der Sparkurs hätte auch Auswirkungen für die am Ort produzierenden Zulieferer. Auch aus dem Komponentenwerk Kaiserslautern würden weniger Produkte benötigt. Das dritte deutsche Opelwerk im thüringischen Eisenach scheint zunächst nicht betroffen.
Unklar blieben zunächst die konkreten Auswirkungen für die Beschäftigten. Sie sind mit einem Tarifvertrag bis 2023 vor betriebsbedingten Kündigungen geschützt. "Die Leute im Werk sind konsterniert und erst einmal sprachlos", berichtete ein Opelaner. Von einem weiteren freiwilligen Abfindungsprogramm wurde zunächst nichts bekannt. Betriebsratschef Wolfgang Schäfer-Klug wollte sich am Donnerstag nicht äußern.
Unter Führung der französischen Peugeot-Mutter PSA ist Opel auf einen drastischen Sparkurs geschwenkt. Auch im Rüsselsheimer Entwicklungszentrum sollen 2000 der rund 7000 Arbeitsplätze an den externen Ingenieur-Dienstleister Segula abgegeben werden. Auch hier stocken die Verhandlungen mit den Arbeitnehmern. Opel hat versprochen, die Sanierung ohne Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigungen in den deutschen Standorten zu vollziehen.
Im Rüsselsheimer Produktionswerk mit einer geschätzten
Jahreskapazität von rund 180 000 Autos montieren rund 3000 Menschen
die noch unter General Motors
Zu den aktuellen Produktionsplanungen wollte sich das Unternehmen am Donnerstag nicht konkret äußern. Man passe die Produktion kontinuierlich an die Volumenplanung an und fokussiere sich auf profitable Vertriebskanäle, erklärte ein Sprecher. Bereits im vergangenen Jahr hatte Opel weniger Autos verkauft, dafür aber nach eigenen Angaben pro Stück mehr verdient.
Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer sieht die Chancen der Rüsselsheimer Modelle für die nahe Zukunft nicht rosig. Das Segment des Reisewagens Insignia sei derzeit wegen des SUV-Booms weniger gefragt, weitere Unsicherheiten brächten die nachlassende Konjunktur in Europa und der bevorstehende Ausstieg der Briten aus der EU. Großbritannien war in der Vergangenheit der größte Einzelmarkt für Opel mit der Schwestermarke Vauxhall. Aus seiner Sicht werde Opel weitere Marktanteile verlieren, sagte Dudenhöffer. Eine Trendwende könnten möglicherweise clevere Elektroautos bringen./ceb/DP/jha
ISIN US37045V1008 FR0000121501
AXC0246 2019-01-24/15:38