Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
DEUTSCHE/COMMERZBANK - Eine Fusion von Deutscher Bank und Commerzbank könnte für rund 500 Filialen das Aus bedeuten. Derzeit verfügt die Commerzbank über rund 1.000, die Deutsche Bank über rund 530 Zweigstellen. Im Falle einer Fusion würden die Kosten deutlich gesenkt, weil man rund jede dritte Filiale einsparen könne, hieß es aus Kreisen. (Bild-Zeitung/FAZ S. 15/Börsen-Zeitung S. 1)
NORDLB - Eigentlich erschien die Rettung der strauchelnden NordLB schon perfekt. Doch nun streiten Landesregierung und Sparkassen doch wieder um das Institut aus Hannover. Nach SZ-Informationen aber haben sich Land und Sparkassen bei den Eckpunkten der Aktion zerstritten. Es geht etwa um den Stellenabbau: "Das Land glaubt immer noch, glimpflich davon zu kommen", hieß es in Sparkassenkreisen. Um ein tragfähiges Geschäftsmodell zu haben, müsse die NordLB aber mehr als 3.000, wohl sogar 4.000 Stellen abbauen, hieß es. Die Bank hat bereits angekündigt, bis Ende des Jahres 1.250 von 5.650 Stellen zu streichen. Die Gewerkschaften rechnen mit einem weiteren Stellenabbau "in ähnlicher Dimension". Die Wünsche der Sparkassen hinsichtlich Stellenabbau gehen aber darüber hinaus. Das Geschäftsvolumen, also die Bilanzsumme der Bank, soll ohnehin auf 80 Milliarden Euro halbiert werden. (SZ S. 17)
WIRECARD - Von fragwürdigen Vorgängen im Asiengeschäft des DAX-Konzerns Wirecard sollen auch hochrangige Manager des Unternehmens in Deutschland gewusst haben. Das berichtet die Financial Times. Die betreffenden Transaktionen waren bereits in einem ersten, vorläufigen Report der Anwaltskanzlei Rajah & Tann aus Singapur erwähnt worden. Die Anwälte waren von Wirecard im vergangenen Jahr mit Untersuchungen beauftragt worden. Die Transaktionen werden derzeit auch vom Commercial Affairs Department, einer Untereinheit der Polizei in Singapur, untersucht. Es geht um den Verdacht der Fälschung von Dokumenten sowie um Betrug und Geldwäsche. Das lässt sich aus Unterlagen der Staatsanwaltschaft in Singapur entnehmen, welche auch die SZ einsehen konnte. (SZ S. 20)
VOLKSWAGEN - Volkswagen muss das Hinweisgebersystem der Compliance-Organisation sowie die Transparenz und Kommunikation über arbeitsrechtliche Maßnahmen verbessern. Dies fordert Larry Thompson, den die US-Justizbehörden dem Autobauer infolge des Dieselskandals als Kontrolleur zur Seite gestellt haben. Der Jurist, der seit 2017 als unabhängiger Auditor und Monitor den Kulturwandel bei VW überwacht, hat Handelsblatt-Informationen zufolge nun seinen zweiten Monitoring-Bericht vorgelegt. In dem knapp 200 Seiten starken, vertraulichen Papier kritisiert er vor allem teils mangelndes Vertrauen der Mitarbeiter in das Whistleblower-System und fordert Nachbesserungen. (Handelsblatt S. 16)
VOLKSWAGEN - Während immer mehr europäische Unternehmen den Bau einer Batteriezellfabrik ankündigen, will der Wolfsburger Autokonzern Volkswagen nun erst einmal in die Forschung einsteigen. Gemeinsam mit dem schwedischen Batterie-Start-up Northvolt und weiteren Partnern aus insgesamt sieben EU-Ländern wolle man so eine "nachhaltige, klimafreundliche und wettbewerbsfähige Batteriezellfertigung in der Europäischen Union" ermöglichen, heißt es in einem gemeinsamen Statement. Dass Volkswagen tatsächlich eine eigene Zellfertigung in Deutschland baut, ist allerdings mehr als unwahrscheinlich. (Handelsblatt S. 17)
FIAT - Spekulationen über eine Annäherung des französischen Autoherstellers PSA an den italienischen Autohersteller Fiat beflügeln die Phantasie. Nach der Opel-Sanierung strebt PSA-Chef Tavares neuen Ufern zu. (FAZ S. 21)
DIESEL - Diesel-Gründer Renzo Rosso will die von ihm vor rund 40 Jahren gegründete Jeans-Marke neu aufstellen: "Wir waren ein bisschen altbacken geworden, einfach nicht mehr cool. Das ändern wir jetzt"", erklärte Rosso im Interview mit dem am Freitag erscheinenden Handelsblatt Magazin. "Ich habe die erste Führungsebene weitgehend rausgeschmissen. Bei denen ging's nur noch um Zahlen. Was fehlte, war die Leidenschaft … und der Wille, sich immer neu zu erfinden. In diesem Prozess stecken wir jetzt mittendrin. Das ist nicht leicht" Kürzlich musste die Firma für Teile ihres US-Geschäfts Insolvenz anmelden, um sich im Rahmen eines sogenannten Chapter-11-Verfahrens neu aufstellen zu können. Vergangene Woche wurde bekannt, dass auch Diesel-CEO Marco Agnolin gehen muss. (Handelsblatt Magazin)
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March 22, 2019 01:24 ET (05:24 GMT)
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