MÜNCHEN (Dow Jones)--Allianz-Chef Oliver Bäte sieht große Probleme auf die Weltwirtschaft zukommen. "Der Ausblick hat sich erheblich verdüstert, im Vergleich mit den Erwartungen vor 24 Monaten", sagte Bäte im Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Er macht sich Sorgen um das Auseinanderdriften der Gesellschaften, aktuell in Frankreich und Großbritannien. "Die Spannungen in den Zentren der Gesellschaften nehmen zu." Für die Allianz ist Bäte dagegen weniger pessimistisch. Der Konzern habe aus den Finanzkrisen der Vergangenheit gelernt, vor allem aus dem Aktiencrash 2002/2003. "Damals stand uns das Wasser bis zum Hals, um es vorsichtig zu formulieren", sagte Bäte.
Der Allianz-Chef sprach sich gegen die von der Bundesregierung geplante Begrenzung der Provisionen in der Lebensversicherung aus, sagte aber, die Vertriebskosten vor allem für einfache Produkte müssten sinken. Er sprach sich für einfachere und transparentere Policen aus. Um die Kosten zu senken und die Hierarchien flacher zu machen, braucht die Allianz nach seinen Angaben weniger Mitarbeiter. Aber der Versicherer habe eine natürliche Fluktuation und eine vergleichsweise alte Belegschaft. Der Konzern wolle "soweit es geht" auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten.
Bäte mahnte gleiche Wettbewerbsbedingungen mit den Internetkonzernen wie Google und Amazon an, die sich dem Versicherungsmarkt nähern. Sie dürften Kundendaten ganz anders nutzen als die Versicherer.
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January 16, 2019 18:00 ET (23:00 GMT)
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