Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Unsicherheiten an den Finanzmärkten, und der damit verbundene Absicherungsbedarf der Anleger, haben der Deutschen Börse im vierten Quartal weiter in die Hände gespielt. Wie die Eschborner am Dienstagabend mitteilten, ist der bereinigte Konzern-Periodenüberschuss im Gesamtjahr 2018 auf vorläufiger Basis um rund 17 Prozent gestiegen. Damit hat der Börsenbetreiber das eigene Ziel von 10 bis 15 Prozent übertroffen.
Im Handel stoßen die Zahlen auf ein positives Echo, was an einer leicht positiven Aktienreaktion deutlich wird. Und das, obgleich sich das veröffentlichte Ergebnis im Bereich der Konsensschätzungen der Analysten bewegt.
Wenn die Deutsche Börse voraussichtlich am 13. Februar die endgültigen Geschäftszahlen vorlegen wird, dürfte der berichtete Gewinn deutlich weniger schmeichelhaft ausfallen. Die Eschborner haben im Zusammenhang mit der Umsetzung ihres Restrukturierungsprogramms "Roadmap 2020" Einmalkosten in Höhe von 200 Millionen Euro angekündigt, die hauptsächlich 2018 anfallen sollen. Hinzu kommen andere Einmalkosten, etwa aus Rechtsstreitigkeiten.
Wie Warburg bei der Bekanntgabe der Drittquartalszahlen anmerkte, hat die Deutsche Börse in den ersten neun Monaten 2018 bislang nur 121 Millionen Euro an Einmalbelastungen verbucht. Die Analysten rechnen daher mit einem "substanziellen" Effekt im letzten Jahresquartal.
Viel spannender als die Viertquartalszahlen dürfte die Veröffentlichung der Zahlen für das erste Quartal 2019 werden. Die Eschborner haben enorm davon profitiert, dass die Volatilität 2018 stark gegenüber dem Vorjahr angezogen ist. Dieser positive Basiseffekt wird aber 2019 wegfallen. Problematisch für die Deutsche Börse könnte auch werden, dass die US-Notenbank die Zinsen 2019 wohl weniger stark anheben wird als bis vor kurzem erwartet. Die Börse profitiert von Zinseinnahmen auf in US-Dollar gehaltene Kundengelder bei Clearstream.
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January 23, 2019 04:05 ET (09:05 GMT)
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