Nordkorea will sich Medienberichten zufolge im Konflikt um sein Atomwaffenprogramm nur dann weiter bewegen, wenn die USA zu größeren Kompromissen bereit sind. "Nordkorea bewegt sich nur so viel, wie sich die USA bewegen", schrieb die in Japan erscheinende pro-nordkoreanische Zeitung "Choson Sinbo" laut der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap am Mittwoch. Das Blatt pflegt enge Beziehungen zur stalinistischen und international weitgehend isolierten Führung in Pjöngjang.
Die Zeitung hob die Versprechen des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un in dessen Neujahrsrede vom 1. Januar hervor, wonach sein Land keine Atomwaffen mehr produzieren und testen sowie solche Waffen anwenden und weitergeben wolle. Washington müsse Nordkorea aber mit "korrespondierenden" Maßnahmen entgegenkommen, falls diese Versprechen erfüllt werden sollten. Pjöngjang hatte in den vergangenen Monaten vor allem seine Forderung nach einer Lockerung der Sanktionen verstärkt.
Der Bericht von "Chosun Sinbo" erschien am Tag, an dem das zweite Gipfeltreffen zwischen Kim und US-Präsident Donald Trump in Hanoi beginnen sollte. Der Erfolg des Gipfels hängt der Zeitung zufolge davon ab, "wie mutig" die USA bei den vertrauensbildenden Maßnahmen seien.
Auf Twitter nannte Trump Kim Jong Un seinen "Freund". Zugleich stellte er dem Land wirtschaftliche Entwicklung in Aussicht, sollte es sein Arsenal an Atomwaffen und Raketen abrüsten.
Kim hatte sich zwar bei seinem ersten Gipfel mit Trump im vergangenen Juni in Singapur zu einer "kompletten Denuklearisierung" bereiterklärt. Doch gab es von ihm bisher keine konkreten Zusagen, bis wann er atomar abrüsten will./dg/DP/men
AXC0078 2019-02-27/08:07