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FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Aktien von Wirecard
Damit zählten die Wirecard-Aktien zu den besten Werten im wieder freundlichen deutschen Leitindex Dax. Bereits am Vortag waren sie in Erwartung guter Unternehmensnachrichten um rund 5,5 Prozent in die Höhe geschnellt und hatten sich damit in dem noch schwachen Markt an die Spitze des Börsenbarometers gesetzt.
An diesem Mittwoch wurde nun bekannt, dass das rasante Wachstum den
Dax-Neuling
Die Nachrichten kamen unter Experten überwiegend gut an: So überraschten einem Händler zufolge im ersten Quartal das Ebitda und der Umsatz positiv. Ein anderer Börsianer hob den starken Barmittelzufluss hervor.
Analyst Harald Schnitzer von der DZ Bank schrieb, die teilweise befürchtete Kundenzurückhaltung sei trotz der vielen Störfeuer nicht eingetreten. Der Fachmann Robin Brass von der Privatbank Hauck & Aufhäuser äußerte sich ähnlich zuversichtlich. Der Zahlungsabwickler habe trotz aller negativer Artikel der "Financial Times" sehr stark abgeschnitten.
Bahnbrechend ist Brass zufolge zudem die jüngst angekündigte Partnerschaft mit Softbank, die Wirecard Zugang zu allen erstklassigen Unternehmen aus dem Portfolio des japanischen Konzerns biete. Softbank gilt unter Tech-Mogul Masayoshi Son als einer der wichtigsten und größten Technologie-Investoren weltweit.
Analyst Knut Woller von der Baader Bank verbreitete ebenfalls Hoffnung. Woller interpretierte die frühe Prognoseanhebung als Zeichen der Zuversicht in die Geschäftsdynamik. Wirecard könne aus eigener Kraft robust wachsen, so dass das Aufwärtspotenzial für die Aktien erheblich sei.
Berichte zu Untersuchungen rund um Unregelmäßigkeiten in der "Financial Times" hatten Ende Februar einen deutlichen Kursverlust von fast der Hälfte innerhalb weniger Tage zur Folge. Die Konzernspitze wiegelte zunächst ab, musste letztlich aber Fehler und "Qualitätsmängel" in der Buchhaltung einräumen - wenn auch in geringerer Höhe als in den "FT"-Berichten suggeriert. Vom Vorwurf systematischen Betrugs und krimineller Scheinbuchungen aber sieht sich Wirecard nach den eigens in Auftrag gegebenen Untersuchungen und kleineren Korrekturen in der Bilanz entlastet.
Der Aktienkurs hat sich inzwischen zwar deutlich von den Tiefschlägen erholt, liegt aber trotzdem weiter unter dem Niveau von vor dem Bekanntwerden der Probleme. Seit Jahresbeginn gerechnet hinkt Wirecard deshalb dem Dax hinterher: Während die Papiere des Zahlungsabwicklers nur rund 3 Prozent gewonnen haben, hat der deutsche Leitindex bereits ein Plus von gut 15 Prozent auf der Habenseite./la/men/zb
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AXC0164 2019-05-08/11:20