Die Familie des in Japan inhaftierten Automanagers Carlos Ghosn wendet sich wegen mutmaßlicher Menschenrechtsverletzungen im Gefängnis an die Vereinten Nationen. "Wir haben beschlossen, die Angelegenheit den UN-Gremien vorzulegen, die für die Gewährleistung der Achtung der Menschenrechte für alle zuständig sind", sagte der Anwalt der Familie, François Zimeray, am Montag in Paris.
In dem Gefängnis, in dem Ghosn untergebracht ist, herrschten "mittelalterliche" Bedingungen, es gebe stundenlange Verhöre. Die Verteidigung sei nicht in der Lage, ein faires Verfahren vorzubereiten. Außerdem sei das Licht in der Zelle Tag und Nacht eingeschaltet. Ghosns Frau Carole hatte die Haftbedingungen ihres Mannes jüngst in einem Interview scharf kritisiert.
Daher habe man sich nun an die Arbeitsgruppe für willkürliche Inhaftierung der Vereinten Nationen gewandt, so Zimeray. Dieses UN-Gremium existiert seit 1991. Unabhängige Menschenrechtsexperten untersuchen dort Fälle willkürlicher Verhaftung oder Inhaftierung. Die Arbeitsgruppe kann dringende Appelle an die Regierungen richten, um den Aufenthaltsort und den Zustand der Inhaftierten zu ermitteln sowie Stellungnahmen zur Einhaltung des Völkerrechts abgeben oder auch Reisen in die betroffenen Länder unternehmen, um die Lage zu prüfen.
Der 64-jährige Ghosn, der Nissan
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AXC0252 2019-03-04/18:28