Der Präsident der Bundesbank rechnet im laufenden Jahr wieder mit einem stärkeren Wirtschaftswachstum in Deutschland. "Aus heutiger Sicht spricht einiges dafür, dass die Wirtschaft nur eine vorübergehende Schwächephase erlebt und nach dem Durchhänger wieder Fahrt aufnehmen wird", sagte Jens Weidmann am Donnerstag in Düsseldorf laut Redetext. Es ist die erste Rede von Weidmann in seiner zweiten Amtszeit als Präsident der deutschen Zentralbank.
Weidmann verwies auf die "ausgezeichnete Arbeitsmarktlage" und auf die steigenden Einkommen. Dies werde dafür sorgen, dass der private Verbrauch seine Schwäche überwinden werde. Hierfür gibt es nach Einschätzung des Notenbankers schon erste Anzeichen im deutschen Einzelhandel, der im ersten Quartal ein kräftiges Umsatzplus verzeichnet habe.
Vor dem Hintergrund der wieder etwas optimistischeren Einschätzung der konjunkturellen Entwicklung bekräftigte Weidmann erneut frühere Aussagen, dass "die außergewöhnlich expansive Ausrichtung der Geldpolitik kein Dauerzustand sein kann". Er verwies abermals darauf, dass diese Geldpolitik "mit Risiken und Nebenwirkungen" verbunden sei. "Entstehen daraus Überwertungen an den Vermögenswerten, könnte dies am Ende zu abrupten Preiskorrekturen führen", warnte Weidmann.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Finanzmärkten deutlich gemacht, dass die Leitzinsen in der Eurozone noch mindestens bis zum Ende des Jahres aus dem aktuellen Rekordtief verharren werden./jkr/he
AXC0285 2019-05-02/19:05