Der Chipkonzern Infineon
So rechne er im laufenden dritten Quartal des Geschäftsjahres 2018/19 selbst im besten Fall nur mit einem leichten Wachstum. Die Marge dürfte zudem sinken. Beides gilt im Vergleich zu den Werten des Ende März beendeten zweiten Quartals. Das Wachstum liege damit unterhalb der üblichen Saisonalität. Dies ist allerdings weder für Infineon noch Experten eine große Überraschung gewesen.
Der Konzern bestätigte deshalb auch seine erst vor kurzem gekappte Jahreesprognose. Diese hatte der Konzern erst im März wegen der Probleme der Autohersteller, die zu den wichtigsten Abnehmern Infineons gehören, und des schwächeren Wachstums in China gesenkt. Demnach soll der Umsatz nur noch um rund fünf Prozent auf acht Milliarden Euro steigen.
Bei der Marge wird ein Rückgang auf 16 (Vorjahr: 17,8) Prozent erwartet und damit das Betriebsergebnis von 1,35 Milliarden Euro im Vorjahr auf rund 1,28 Milliarden Euro sinken. Da Infineon jedoch weiter an eine steigende Nachfrage glaubt und die Fertigungskapazität dafür nicht ausreicht, plant Infineon weiter Investitionen in Höhe von 1,5 Milliarden Euro.
Ein Wachstumstreiber soll dabei die Autobranche bleiben. In Autos werden immer mehr Halbleiter und Sensoren verbaut, etwa für Fahrerassistenzsysteme. Die Autosparte soll weiter schneller wachsen als die zweitgrößte Sparte (PMM), die Chips für die Stromversorgung, Mobilfunk-Infrastruktur und Smartphones liefert.
Im zweiten Quartal zog der Umsatz der Autosparte im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozent auf 875 Millionen Euro an - und damit nicht so stark wie zum Beispiel der PMM-Erlös. Konzernweit sei der Umsatz um acht Prozent auf 1,98 Milliarden Euro geklettert. Der operative Gewinn legte um sechs Prozent auf 332 Millionen Euro zu. Damit schnitt der Konzern bei beiden Werten besser ab, als Experten erwartet hatten.
An der Börse wurden die Zahlen zum ersten Quartal sowie der Ausblick auf das laufende dritte Quartal und Geschäftsjahr zurückhaltend aufgenommen. Die Aktie pendelte um den Schlusskurs vom Vortag. Analysten bewerteten die Zahlen in ihren ersten Reaktionen als wenig überraschend, auch wenn das operative Ergebnis etwas besser als erwartet ausgefallen ist.
Das Infineon-Papier war im Herbst im Zuge der allgemeinen Schwäche von Chip- und Technologiewerten stark unter Druck geraten und kostete zeitweise weniger als 16 Euro. Von diesem Rückschlag konnte sich das Papier trotz der reduzierten Prognose Ende März deutlich erholen. Mit etwas mehr als 20 Euro liegt die Aktie aber immer noch fast 30 Prozent unter dem im vergangenen Sommer erreichten Mehrjahreshoch./zb/ari/mis
ISIN DE0006231004
AXC0171 2019-05-07/11:26