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Deutsche Unternehmen im Fadenkreuz von Cyber-Angreifern - Einschätzung des ESET-IT-Sicherheitsexperten Thomas Uhlemann zum aktuellen Angriff auf die Bayer AG

Dow Jones hat von Pressetext eine Zahlung für die Verbreitung dieser Pressemitteilung über sein Netzwerk erhalten.

Jena (pts036/04.04.2019/16:20) - Warum stehen deutsche Unternehmen besonders 
gerne im Fokus von eSpionage-Angriffen? 
"Deutsche Unternehmen leben von ihrer Innovationskraft und ihrem über Jahrzehnte 
aufgebautem branchenspezifischen Know-how. Nach Auskunft des Europäischen 
Patentamts haben allein 2017 deutsche Unternehmen mehr als 25.000 neue Patente 
angemeldet. Dieses wertvolle Wissen zu stehlen, ist seit Jahren für 
Online-Kriminelle und Cyber-Spione ein lukratives Geschäft. Der Schaden für die 
deutsche Wirtschaft ist immens und beziffert sich nach Einschätzung von 
Industrieverbänden und Ermittlungsbehörden auf mehr als 55 Milliarden Euro pro 
Jahr." 
 
Wie aufwendig sind derartige Angriffe auf Großunternehmen? Und über welche 
finanziellen und technologischen Mittel müssen die Täter verfügen? 
"Eine Attacke wie im aktuellen Fall ist für das jeweilige Ziel 
maßgeschneidert. Eingesetzte Schadsoftware und andere Tools werden extra 
für diesen Angriff entwickelt und häufig nur für diesen Zweck benutzt. Das 
erschwert ein Auffinden durch automatisierte Systeme. Gleichzeitig bedeutet es, 
dass enorm viele Ressourcen aufseiten der Angreifer existieren müssen. Dazu 
zählen fähige Entwickler, entsprechende Infrastruktur und natürlich das Geld, um 
die Aktion zu finanzieren. Über derartige Ausstattung verfügen in der Regel 
nur Milliarden-Konzerne oder eben Staaten. Die Mehrzahl der Angriffe, denen die 
deutsche Wirtschaft täglich ausgesetzt ist, ist jedoch "Massenware". Diese 
Malware hat nicht einzelne Firmen als Ziel, sondern versucht über massenhaft 
versandte Spammails in schlecht gesicherte IT-Systeme einzudringen. Berühmtestes 
Beispiel dafür sind aktuell sogenannte Ransomware- oder 
Verschlüsselungstrojaner-Attacken." 
 
Wie lange bleiben erfolgreiche Angriffe auf Unternehmen verborgen? 
"Es dauert durchschnittlich 180 Tage, bis Unternehmen bemerken, dass Angreifer 
sich an ihren Daten zu schaffen machen. In diesem halben Jahr können also Daten, 
Zugänge und andere sensible Informationen abgeschöpft werden. Oftmals fehlen 
jedoch entsprechende Verteidigungswerkzeuge, sodass die Dunkelziffer 
erfolgreicher Angriffe mit großer Wahrscheinlichkeit weit höher ist. 
Sogenannte EDR (Endpoint Detection and Response) Tools können nachträglich 
helfen, Datenabflüsse zu entdecken und zurückzuverfolgen. Sie sind zwar am Markt 
verfügbar, werden aber selten genutzt." 
 
Wie hoch ist der durchschnittliche Schaden eines Cyber-Angriffs? 
"Es hängt hierbei ganz von der Art des Angriffs und des entstandenen Schadens 
ab. Man kann sicherlich den finanziellen Schaden beziffern, der durch einen 
Produktionsausfall direkt entsteht. Die Folgekosten für die Wiederherstellung 
der Betriebsfähigkeit zählen genauso dazu, werden oft aber nicht mit angegeben. 
Reputations- und Vertrauensverlust aufseiten der Geschäftspartner und Kunden 
lässt sich dagegen oft schwer beziffern, ist aber unter Umständen 
geschäftsgefährdend. In die Schadensbetrachtung gehört zudem unbedingt eine 
mögliche Strafzahlung aufgrund der EU-DSGVO, wenn etwa Nutzer- oder Kundendaten 
gestohlen wurden, weil sie nicht ausreichend gesichert wurden. Sind geheime 
Produktionsunterlagen oder Pläne für kommende Produktgenerationen gestohlen 
worden, ist der Schaden nur schwer kalkulier- und versicherbar. Die Fälle der 
Vergangenheit, gerade bei großen Firmen, haben jedoch einen Schaden im 
Millionenbereich entstehen lassen, wobei alle Folgen noch nicht abschätzbar 
sind. Die Hackerangriffe auf die Reederei Maersk hat einen geschätzten Schaden 
von bis zu 300 Millionen US-Dollar verursacht." 
 
Sind Dax-Konzerne besonders betroffen? 
"Die Flaggschiffe der deutschen Wirtschaft stehen klar im Fokus der 
Cyber-Angreifer und Wirtschaftsspione. Unternehmen wie der Bayer-Konzern sind 
für potentielle Täter zweifellos lohnende Ziele. Das ergibt sich allein schon 
aus dem Wert der Daten, die potentielle Angreifer entwenden und für Millionen an 
zwielichtige Mitbewerber weiterverkaufen können. Erschwerend sind natürlich 
Angriffe, hinter denen einzelne Staaten vermutet werden. Cyberspionage scheint 
für einzelne Länder eine moderne Form der Wirtschaftsförderung zu sein. Im 
Vergleich zu mittelständischen Unternehmen verfügen Großkonzerne über 
eigene Cyber-Abwehr-Zentren. Innovative Mittelständler können von derartigen 
Ressourcen natürlich nur träumen. Dabei verzeichnen wir gerade im KMU-Umfeld 
seit vielen Jahren eine deutliche Zunahme von Cyber-Angriffen. Diese sogenannten 
Hidden-Champions stehen klar auf der "Einkaufsliste" von Wirtschaftsspionen." 
 
Spielt die Unternehmensgröße hier eine entscheidende Rolle? 
"Die Unternehmensgröße ist für die Täter nicht das entscheidende Kriterium. 
Viel wichtiger sind die Daten, die aus dem Unternehmen entwendet und im 
digitalen Untergrundhandel zu Geld gemacht werden können. Die fehlenden 
finanziellen oder personellen Ressourcen für umfassende Abwehrmaßnahmen und 
Strategien spielen den Angreifern in die Hände. Daher stehen gerade innovative 
Mittelständler besonders im Visier von Cyber-Spionage-Angriffen." 
 
Wer steckt hinter dem aktuellen Angriff auf den Bayer-Konzern? Ist es möglich 
zweifelsfrei einen Staat als Ursprungsland zu identifizieren? 
"Verschiedene Experten ordnen die Attacke der Winnti Gruppe zu. Da es ein 
leichtes ist, seine Spuren zu verwischen oder falsche Fährten zu legen, ist eine 
eindeutige Zuordnung zu einem Staat oder einer verbrecherischen 
Großorganisation nicht zweifelsfrei möglich. Die Winnti Gruppe ist jedoch 
für eine Reihe von Angriffen unterschiedlichster Natur verantwortlich. zu 
machen. Erst in März hat ESET einen Forschungsbericht veröffentlicht, in dem 
deutlich wird, dass Winnti vor allem asiatische Gamer und die Gaming-Industrie 
im Visier hatte. 
 
Wie können Unternehmen sich besser schützen - gerade, wenn sie nicht über die 
Ressourcen eines Großunternehmens verfügen? 
"Unternehmen, egal welcher Größe, müssen verstehen, dass sie ein beliebtes 
Ziel für Kriminelle aller Art sind. Das Thema "IT-Security" kommt bei vielen 
Planungen noch zu kurz, wird schlecht budgetiert oder als Projekt betrachtet, 
dass mit dem Erwerb einer Antimalware-Lösung abgeschlossen werden kann. Die 
Sicherheit der zunehmenden Digitalisierung ist jedoch als permanenter Prozess zu 
verstehen, der innerhalb der Organisation auch gelebt werden muss. Die 
regelmäßige Prüfung und Anpassung des Sicherheitskonzepts und auch die 
Schulung der eigenen Mitarbeiter ist hierbei zwingend erforderlich. Ein 
mehrschichtiger Verteidigungsansatz für alle Geräte und zusätzliche Tools, wie 
ESET Dynamic Threat Defense und ESET Enterprise Inspector können ein umfassendes 
Detection & Response-Konzept enorm unterstützen. Regelmäßige Notfallübungen, 
 inklusive der Überprüfung der Backup-Strategien für den digitalen 
Ernstfall, gehören ebenfalls zu einem guten Security-Prozess." 
 
Weitere Informationen zu aktuellen Cyber-Bedrohungen finden Sie auf: 
https://www.welivesecurity.de 
 
(Ende) 
 
Aussender: ESET Deutschland GmbH 
Ansprechpartner: Thorsten Urbanski 
Tel.: +49 (0) 3641-3114-261 
E-Mail: thorsten.urbanski@eset.de 
Website: www.eset.com/de 
 
Quelle: http://www.pressetext.com/news/20190404036 
 
 

(END) Dow Jones Newswires

April 04, 2019 10:20 ET (14:20 GMT)

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© 2019 Dow Jones News
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