FRANKFURT (Dow Jones)--Die Lufthansa gibt die vor rund einem Jahr von der insolventen Air Berlin übernommene Luftfahrtgesellschaft Walter (LGW) wieder ab. Wie die Lufthansa-Tochter Eurowings mitteilte, geht die LGW zum 1. April an die Berliner Zeitfracht-Gruppe. Gleichzeitig sei eine längerfristige Zusammenarbeit zwischen LGW und Eurowings in Form eines Wetlease-Abkommens vereinbart worden.
Die Wetlease-Vereinbarung bedeute, dass der Beitrag der LGW zum Eurowings- Streckennetz unverändert bestehen bleibe, so Eurowings weiter. Darüber hinaus sei der Verkauf ein wichtiger Schritt hin zu einer einheitlichen Airbus A330-Flottenstruktur im Kurz- und Mittelstreckengeschäft. Für die Mitarbeiter der LGW ändere sich durch den Wechsel zur Zeitfracht-Gruppe nichts, ihre Verträge blieben unverändert bestehen.
Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit kritisiert den Deal. "In dem nur ein Jahr währenden Gastspiel wurde die LGW allem Anschein nach gebraucht, um wichtige Slots und Streckenrechte für die Lufthansa zu sichern", schreibt die Gewerkschaft. "Ein langfristiges Engagement war augenscheinlich von Anfang an nicht geplant." Dass die Lufthansa überhaupt einen eigenen Flugbetrieb verkaufe, sei in der Geschichte des Konzerns ein "einmaliger Vorgang".
Die Wetlease-Vereinbarung erinnere an frühere Konstruktionen der Lufthansa. Damals habe sich der Konzern von Partnern getrennt und ihnen de facto die Existenzgrundlage entzogen. Die Gewerkschaft fordere, "dass das gesamte Cockpitpersonal der LGW die Möglichkeit haben muss, auf einen Arbeitsplatz in der LH Group wechseln zu können", sagte Janis Schmitt, Pressesprecher und Vorstand Öffentlichkeitsarbeit der Vereinigung Cockpit.
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February 20, 2019 10:29 ET (15:29 GMT)
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