FRANKFURT (dpa-AFX) - Bei der Deutschen Bank
Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge dürfte der Aufsichtsrat mehrere Vorstandsposten des Geldhauses neu besetzen. So stünden Privatkundenvorstand Frank Strauß und die für Regulierungsthemen zuständige Sylvie Matherat vor dem Abgang. Bereits am Freitag hatte der Dax-Konzern bestätigt, dass Investmentbankchef Garth Ritchie das Haus zum 31. Juli verlässt. Vorstandschef Christian Sewing macht die Führung der zuletzt schwächelnden Unternehmens- und Investmentbank zur Chefsache. Finanzchef James von Moltke soll Bloomberg zufolge an Bord bleiben.
Unterdessen wolle die Bank voraussichtlich Vermögenswerte im Umfang von bis zu 80 Milliarden Euro in eine hauseigene Bad Bank verschieben, schreibt die Agentur. Dies entspräche rund 23 Prozent der risikogewichteten Vermögenswerte des Instituts.
Konzernchef Sewing hatte bei der Hauptversammlung im Mai "harte Einschnitte" bei Deutschlands größtem Geldhaus angekündigt. Der ehemalige Privatkundenchef, der die Bank seit April 2018 führt, hatte keinen Zweifel daran gelassen, dass bei den Kürzungen das Kapitalmarktgeschäft im Zentrum stehen würde. Zum Investmentbanking zählen traditionell der Handel mit Wertpapieren und Devisen aller Art sowie die Betreuung von Firmenübernahmen, Fusionen und Börsengängen.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier äußerte sich zuversichtlich, dass Deutschlands größtem Geldhaus die Neuausrichtung gelingen wird. "Die Deutsche Bank spielt in der ersten Liga und muss jetzt die Weichen dafür stellen, dass das so bleibt", sagte der CDU-Politiker der "Bild am Sonntag". Die Deutsche Bank stehe "vor denselben Herausforderungen wie die restliche Wirtschaft auch", führte Altmaier aus. "Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt. Ich bin zuversichtlich, dass der Umbau der Deutschen Bank gelingen wird."
In den Jahren vor der Finanzkrise 2007/2008 war das
Investmentbanking zeitweise eine Goldgrube für die Deutsche Bank.
Die Sparte steuerte den Löwenanteil zum Konzerngewinn bei. Doch die
Krise offenbarte die Schattenseiten vieler Geschäfte: Über Jahre
musste sich der Dax-Konzern
ISIN DE0005140008
AXC0011 2019-07-07/12:34