Der Internationale Währungsfonds (IWF) geht nicht davon aus, dass die wirtschaftlich angeschlagene Türkei in naher Zukunft um Unterstützung aus den Hilfstöpfen des Fonds bitten wird. "Wir haben keinen Grund zu der Annahme, dass die Türkei überhaupt darüber nachdenkt, zum IWF zu kommen", sagte die Chefvolkswirtin des Weltwährungsfonds, Gita Gopinath, am Dienstag in Washington.
Die türkische Volkswirtschaft stehe sicherlich unter Stress. Der IWF geht davon aus, dass die Wirtschaftsleistung im laufenden Jahr sinkt. Allerdings werde auch eine Erholung im Jahr 2020 erwartet. Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte mehrmals erklärt, er wolle auf keinen Fall internationale Hilfe des IWF beantragen.
Gegenwärtig werde dort über eine straffere Geldpolitik versucht, Effekte auf den Währungskurs und auf die Inflation abzufedern. Es habe bereits positive Auswirkungen gegeben, etwa bei der Handelsbilanz, sagte Gopinath.
Der türkische Finanzminister und Erdogan-Schwiegersohn Berat Albayrak will am Mittwoch einen Reformplan für die türkische Wirtschaft vorstellen. Die Volkswirtschaft ist arg gebeutelt, die Lira hatte Ende 2018 gegenüber dem US-Dollar fast ein Drittel ihres Wertes verloren./dm/DP/he
AXC0323 2019-04-09/21:49