Porsche setzt mit seiner fünften Werkserweiterung in Leipzig voll auf Elektromobilität. Am Dienstag wurde der Grundstein für eine neue Karosseriefertigung gelegt. Dort soll in einigen Jahren die neue Generation des Macan vom Band rollen. Der kleine Geländewagen bekommt einen Elektroantrieb. Damit sei die Werkserweiterung ein Startschuss zur Elektromobilität, sagte Produktionsvorstand Albrecht Reimold am Dienstag in Leipzig. Mehr als 600 Millionen Euro würden investiert.
Der E-Macan soll Anfang des nächsten Jahrzehnts auf den Markt
kommen. Ein genaues Datum nennt Porsche bisher nicht. Der kleine SUV
ist einer der Verkaufsschlager der Sportwagenschmiede. 2018 wurden
93 953 Stück produziert, 2017 waren es mit 98 763 sogar noch mehr
gewesen. Das geht aus dem am Dienstag veröffentlichen
Geschäftsbericht der Konzernmutter Volkswagen
"Leipzig ist mittlerweile zur zweiten Heimat von Porsche geworden", sagte Reimold. Der Standort bietet im Vergleich zum Stammwerk in Stuttgart-Zuffenhausen reichlich Erweiterungsflächen. 2002 ging das sächsische Werk mit knapp 300 Mitarbeitern an den Start, inzwischen sind es laut Porsche 4300. Werkschef Gerd Rupp sagte, mit der Erweiterung sollen noch einmal 300 Mitarbeiter dazukommen.
Für den neuen Karosseriebau sind rund zwei Jahre Bauzeit eingeplant. Er werde nötig, weil Elektroautos eine andere Karosseriestruktur als Verbrenner hätten und der neue Macan deswegen nicht in den alten Hallen gefertigt werden könne.
Porsche plant, den Macan mit dem klassischen Verbrennungsmotor und den E-Macan drei Jahre nebeneinander zu produzieren. In dieser Zeit des "Parallellaufs", wie Produktionsvorstand Reimold sagte, solle die E-Produktion hoch- und die Verbrenner-Produktion runtergefahren werden. Laut Werkschef Rupp soll diese Phase drei Jahre dauern. 2025 könnte der Macan dann rein elektrisch produziert werden - sofern die Nachfrage passt.
Derzeit wird der Macan je zu einem Drittel in China, Amerika und dem Rest der Welt verkauft. Er gehe davon aus, dass dies auch beim E-Macan so bleiben werde, sagte Reimold. Gerade China und auch die USA förderten Elektromobilität. "Und wenn das Thema mit der Reichweite den Kunden nicht mehr Angst bereitet, dann ist auch Europa ein Markt", sagte der Produktionsvorstand. Das Entwicklungsziel für den E-Macan seien 400 bis 500 Kilometer Reichweite.
Unter anderem die hohen Kosten für den Einstieg in die Produktion
von Elektroautos - Porsche spricht von 6 Milliarden Euro bis 2022 -
drücken etwas auf die Profitabilität des Unternehmens. Laut VW
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AXC0209 2019-03-12/15:01