BERLIN (Dow Jones)--Die Unterstützung für CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer schwindet weiter, wie aus der jüngsten Umfrage des Forsa Institutes für das Medienunternehmen RTL/n-tv hervorgeht. Der Sympathieverlust ist besonders stark bei jüngeren Wählern und bei den Anhängern der eigenen Partei. Sie verliert im direkten Vergleich zu SPD-Chefin Andrea Nahles und Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) und genießt auch deutlich weniger Sympathie als Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).
"Annegret Kramp-Karrenbauer ist in Gefahr, den gleichen Fehler zu begehen wie die SPD, die mit ihrem Linksschwenk das verlorengegangene Vertrauen früherer Wähler aus der politischen und gesellschaftlichen Mitte nicht zurückgewinnen kann", sagte Forsa-Chef Manfred Güllner gegenüber RTL.
Die Saarländerin versuche zurzeit, den konservativen Flügel in der CDU-Funktionärskaste zu befrieden; doch das irritiere viele Anhänger und potentielle Wähler der CDU aus der liberalen Mitte. "Sich in erster Linie um die Seele der Funktionäre zu kümmern statt um die Interessen und Bedürfnisse der Wähler hat aber bisher noch jeder Partei geschadet", meinte Güllner.
Bei der "Kanzlerfrage" verliert Kramp-Karrenbauer gegenüber der Vorwoche im Vergleich mit Nahles 5, im Vergleich mit Scholz 6 Prozentpunkte. Wenn die Deutschen ihren Kanzler direkt wählen könnten, würden sich derzeit 36 Prozent für Kramp-Karrenbauer und 15 Prozent für Nahles entscheiden. Beim Kanzlerduell gegen den Finanzminister käme die CDU-Chefin auf 31 Prozent, für Scholz würden 24 Prozent stimmen, so das RTL/n-tv Trendbarometer.
Im Vergleich zu den Zustimmungswerten im Dezember 2018, unmittelbar nach ihrer Wahl zur neuen CDU-Chefin, hat Kramp-Karrenbauer Ende März 12 Prozentpunkte eingebüßt. Die Unterstützung bei der CSU war mit 66 Prozent etwas größer als mit 63 Prozent bei der CDU.
Bei der Parteienpräferenz gewinnen SPD, Grüne und Linke je einen Prozentpunkt während die Union, die AfD und die FDP einen Punkt verlieren. So bekäme die Union 30 Prozent, die Grünen 20 Prozent, die SPD 16 Prozent, die AfD 11 Prozent, die FDP 9 Prozent und die Linke 8 Prozent.
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March 25, 2019 03:55 ET (07:55 GMT)
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