Hamburg (ots) - Seit Jahren wird über die Ausweitung von Polizei-Befugnissen diskutiert - aber wie mächtig ist die Polizei wirklich? In der zweiten Folge der DISKUTHEK, dem neuen Debattenformat des stern auf Youtube, stritten Sabine Lassauer, Attac-Aktivistin und Niels Sahling, Bundesjugendvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei, über Polizeigewalt und die Frage, ob Deutschland sich gerade zu einem Polizeistaat entwickelt.
Schon beim ersten Statement "Wir brauchen Polizisten, um die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten", zu dem die beiden DISKUTHEK-Gäste Haltung beziehen sollten, waren die Fronten klar. Während Polizist Niels Sahling erwartungsgemäß ein klares Ja vertrat, erklärte Lassauer, dass sie sich nicht sicher sei, "ob eine Gesellschaft nicht auch ohne Polizei organisiert werden könne". Mit Blick auf ihre persönlichen Erfahrungen sagte sie, dass für sie die Polizei generell eher ein "Unsicherheitsfaktor" sei und Polizisten häufig nur für "weiße Männer, die deutsch aussehen, Freund und Helfer" sei.
Die sehr klaren Gegensätze wurden auch bei einer Gemeinsamkeit sichtbar: Beide waren beim G20-Gipfel in Hamburg dabei. Lassauer als Demonstrantin, Sahling als Beamter im Einsatz. Zwei Jahre nach G20 ging es daher natürlich auch um die Eskalation im Juli 2017 in Hamburg. Damals verbreiteten sich drastische Bilder von randalierenden Autonomen. Doch es gab auch Berichte und Bilder von extrem hart durchgreifenden Polizisten. Hat also auch die Polizei über die Stränge geschlagen?
Für Lassauer ist die Antwort klar, denn sie selbst wurde damals Opfer von Polizeigewalt. "Mir ist Unrecht passiert. Die Polizei hat mich rechtswidrig zusammengeschlagen", sagte sie in der DISKUTHEK. "Die Polizei hat versucht, unliebsamen Protest niederzuknüppeln." Berufspolizist Niels Sahling bewertet die Arbeit von sich und seinen Kollegen dagegen ganz anders. Er sah sich beim G20-Gipfel mit einem massiven Gewaltpotenzial auf Seiten der Gipfel-Gegner konfrontiert. "Wenn ich auf einen friedlichen Protest gehe, dann habe ich keine Raketen, Nebeltöpfe oder Steine dabei." Zwar sei es nach seiner Ansicht immer tragisch, wenn Menschen bei Polizeieinsätzen verletzt werden, wahr sei aber auch, dass zum Gewaltmonopol dazugehöre, dass Gewalt ausgeübt wird - und durch Gewalt könnten eben auch Verletzungen passieren. Für ihn steht fest: "Die Gewalt der Polizei kann legitim sein."
Die zweite DISKUTHEK-Folge wird am Donnerstag, 4. Juli um 18 Uhr auf https://youtube.com/stern und www.stern.de veröffentlicht. Im Anschluss an die voraufgezeichnete Diskussion findet ein Live-Talk mit Kriminologe Nils Schumacher statt.
Sendefähiges Bewegtbildmaterial erhalten Sie über den unten genannten Pressekontakt.
OTS: Gruner+Jahr, STERN newsroom: http://www.presseportal.de/nr/6329 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_6329.rss2
Pressekontakt: Tamara Kieserg, Gruner + Jahr Unternehmenskommunikation, Telefon 040 - 3703 5550, kieserg.tamara@guj.de.
Schon beim ersten Statement "Wir brauchen Polizisten, um die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten", zu dem die beiden DISKUTHEK-Gäste Haltung beziehen sollten, waren die Fronten klar. Während Polizist Niels Sahling erwartungsgemäß ein klares Ja vertrat, erklärte Lassauer, dass sie sich nicht sicher sei, "ob eine Gesellschaft nicht auch ohne Polizei organisiert werden könne". Mit Blick auf ihre persönlichen Erfahrungen sagte sie, dass für sie die Polizei generell eher ein "Unsicherheitsfaktor" sei und Polizisten häufig nur für "weiße Männer, die deutsch aussehen, Freund und Helfer" sei.
Die sehr klaren Gegensätze wurden auch bei einer Gemeinsamkeit sichtbar: Beide waren beim G20-Gipfel in Hamburg dabei. Lassauer als Demonstrantin, Sahling als Beamter im Einsatz. Zwei Jahre nach G20 ging es daher natürlich auch um die Eskalation im Juli 2017 in Hamburg. Damals verbreiteten sich drastische Bilder von randalierenden Autonomen. Doch es gab auch Berichte und Bilder von extrem hart durchgreifenden Polizisten. Hat also auch die Polizei über die Stränge geschlagen?
Für Lassauer ist die Antwort klar, denn sie selbst wurde damals Opfer von Polizeigewalt. "Mir ist Unrecht passiert. Die Polizei hat mich rechtswidrig zusammengeschlagen", sagte sie in der DISKUTHEK. "Die Polizei hat versucht, unliebsamen Protest niederzuknüppeln." Berufspolizist Niels Sahling bewertet die Arbeit von sich und seinen Kollegen dagegen ganz anders. Er sah sich beim G20-Gipfel mit einem massiven Gewaltpotenzial auf Seiten der Gipfel-Gegner konfrontiert. "Wenn ich auf einen friedlichen Protest gehe, dann habe ich keine Raketen, Nebeltöpfe oder Steine dabei." Zwar sei es nach seiner Ansicht immer tragisch, wenn Menschen bei Polizeieinsätzen verletzt werden, wahr sei aber auch, dass zum Gewaltmonopol dazugehöre, dass Gewalt ausgeübt wird - und durch Gewalt könnten eben auch Verletzungen passieren. Für ihn steht fest: "Die Gewalt der Polizei kann legitim sein."
Die zweite DISKUTHEK-Folge wird am Donnerstag, 4. Juli um 18 Uhr auf https://youtube.com/stern und www.stern.de veröffentlicht. Im Anschluss an die voraufgezeichnete Diskussion findet ein Live-Talk mit Kriminologe Nils Schumacher statt.
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