Berlin (ots) - Die Heilerziehungspflege ist ein Zukunftsberuf, er macht Teilhabe und damit das Ziel einer inklusiven Gesellschaft möglich. Für die Umsetzung des "Übereinkommens über die Rechte von Menschen mit Behinderungen" wird gut ausgebildetes Fachpersonal benötigt. Doch in Berlin scheint man anderer Meinung zu sein. Denn wer hier so eine Fachkraft werden will, wird keineswegs gefördert.
Viele Interessenten schrecken schon in der Bewerbungsphase zurück. Auszubildende der Heilerziehungspflege müssen weiterhin Schulgeld zahlen, während dies bei den Pflegeberufen und seit kurzem auch bei der Ausbildung Sozialpädagogik abgeschafft wurde. Die berufsbegleitende Ausbildung zur Heilerziehungspflege dauert außerdem vier Jahre und ist damit ein Jahr länger als die zum/zur Erzieher*in.
Als Erzieher*in kann man später auch im Bereich der Heilerziehungspflege arbeiten, denn sie werden als Fachkräfte in der Behindertenhilfe anerkannt, obwohl die Ausbildung kaum darauf vorbereitet. Umgekehrt dürfen aber Heilerziehungspfleger*innen trotz ihrer pädagogischen Expertise nicht in Kitas arbeiten. Und es gibt eine weitere Hürde in der Ausbildung zum Heilerziehungspfleger: es ist nicht möglich, das Kolloquium zur Facharbeit direkt zu wiederholen. Zusätzlich machen die neuen 2+2-Modelle Sorgen. Da diese den Weg zum Erzieherberuf auf vielen Ebenen vereinfachen, wird die Ausbildung zur Heilerziehungspflege noch weniger attraktiv. Alles in allem entscheiden sich Interessenten eher für die Ausbildung zum/zur Erzieher*in.
Torsten Fähnrich, Koordinator für den Bildungsgang Heilerziehungspflege bei Campus Berufsbildung e.V., findet das alles andere als fair. Die politisch forcierten Hindernisse seien frustrierend. Oft muss er tatenlos zuschauen, wie Interessierte sich trotz ihrer Motivation gegen den Beruf entscheiden. Bald wird man in der Erzieherausbildung auch bezahlt. Das könnte für die Ausbildung der Heilerziehungspflege den Todesstoß bedeuten - ein Beruf mit guten Perspektiven und motivierten Bewerber*innen. Wenn die Bedingungen in Berlin so bleiben wie aktuell, so Fähnrich, dann überlebe die Ausbildung nicht mehr das Jahr 2020.
OTS: Campus Berufsbildung e.V. newsroom: http://www.presseportal.de/nr/106011 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_106011.rss2
Pressekontakt: Friederike Aps 030 75512100-27 f.aps@campus-bb.de
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Als Erzieher*in kann man später auch im Bereich der Heilerziehungspflege arbeiten, denn sie werden als Fachkräfte in der Behindertenhilfe anerkannt, obwohl die Ausbildung kaum darauf vorbereitet. Umgekehrt dürfen aber Heilerziehungspfleger*innen trotz ihrer pädagogischen Expertise nicht in Kitas arbeiten. Und es gibt eine weitere Hürde in der Ausbildung zum Heilerziehungspfleger: es ist nicht möglich, das Kolloquium zur Facharbeit direkt zu wiederholen. Zusätzlich machen die neuen 2+2-Modelle Sorgen. Da diese den Weg zum Erzieherberuf auf vielen Ebenen vereinfachen, wird die Ausbildung zur Heilerziehungspflege noch weniger attraktiv. Alles in allem entscheiden sich Interessenten eher für die Ausbildung zum/zur Erzieher*in.
Torsten Fähnrich, Koordinator für den Bildungsgang Heilerziehungspflege bei Campus Berufsbildung e.V., findet das alles andere als fair. Die politisch forcierten Hindernisse seien frustrierend. Oft muss er tatenlos zuschauen, wie Interessierte sich trotz ihrer Motivation gegen den Beruf entscheiden. Bald wird man in der Erzieherausbildung auch bezahlt. Das könnte für die Ausbildung der Heilerziehungspflege den Todesstoß bedeuten - ein Beruf mit guten Perspektiven und motivierten Bewerber*innen. Wenn die Bedingungen in Berlin so bleiben wie aktuell, so Fähnrich, dann überlebe die Ausbildung nicht mehr das Jahr 2020.
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