FRANKFURT (Dow Jones)--Der Volkswagen-Konzern will Umsatz und Ertrag im Geschäft mit Ersatzteilen und Service auch bei stark steigenden Verkaufszahlen wartungsärmerer Elektrofahrzeuge in den nächsten Jahren noch deutlich ausweiten. Neben einem wachsenden Fahrzeugbestand setzt der Automobilhersteller darauf, die Kunden mit Hilfe von digitalen Dienstleistungen stärker an sich zu binden.
"Der Bereich After Sales ist seit Langem eine wichtige Ertragssäule des Volkswagen Konzerns", sagte Volkswagen-Vertriebschef Christian Dahlheim. "Vor dem Hintergrund der Transformation in Richtung E-Mobilität und Digitalisierung arbeiten wir intensiv daran, dass das auch künftig so bleibt." Elektroautos haben einen wesentlich einfacheren Antriebsstrang, die Wartungskosten werden deshalb 20 bis 30 Prozent niedriger ausfallen als bei konventionellen Pkw mit Verbrennungsmotor.
Bis 2028 will der Volkswagen-Konzern rund 70 rein elektrische Modelle auf den Markt bringen. VW erwartet, dass sich der Anteil der Elektroautos am gesamten Fahrzeugbestand 2030 voraussichtlich auf 10 bis 15 Prozent belaufen und der Löwenanteil weiter konventionell angetrieben sein wird. Da der Gesamtbestand von derzeit mehr als 100 Millionen Fahrzeugen zum gleichen Zeitpunkt um rund 50 Prozent gestiegen sein dürfte, glaubt VW den rückläufigen Wartungsbedarf bei E-Autos ausgleichen zu können. 2018 setzte der VW-Konzern mit Originalteilen 15,9 Milliarden Euro um.
Potenzial sieht VW in der Digitalisierung des Servicegeschäftes. Die Vernetzung der Fahrzeuge erlaube eine individuellere Kundenansprache. Denkbar ist aus Sicht von VW, dass die Kunden vorab über Serviceereignisse informiert und ihnen ein passender Terminvorschlag für die Werkstatt gemacht wird. VW muss für die E-Mobilitätsoffensive auch Geld im After-Sales-Geschäft locker machen. So soll in Kassel ein Lager für Hochvoltbatterien gebaut werden. In einer Pilotanlage werden gerade die optimalen Lagerbedingungen ermittelt.
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September 02, 2019 09:30 ET (13:30 GMT)
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