Liestal (ots) -
- Hinweis: Bildmaterial wird via KEYSTONE-Netzwerk verbreitet
und steht zum kostenlosen Download bereit unter:
http://www.presseportal.ch/de/nr/100053453 -
Generika werden in der Schweiz immer wieder wegen höherer Preise
als im Ausland kritisiert. Mitverantwortlich dafür sind die jährlich
durchgeführten, methodisch fragwürdigen Auslandspreisvergleiche,
welche leider verschweigen, dass Generikapreise in der Schweiz
ständig fallen und einen steigenden Sparbeitrag für die Prämienzahler
leisten. Diesen nachhaltigen Trend bestätigt eine aktuelle
Markt-Studie von bwa consulting, Bern.
"Wir freuen uns sehr, dass von unabhängiger Stelle bestätigt und
dokumentiert wird: Generika in der Schweiz sind keine Kostentreiber,
vielmehr fallen die Preise kontinuierlich seit Jahren. Mit 448
Millionen Franken alleine in 2018 konnten Generika einen wesentlichen
Sparbeitrag leisten, von dem die Prämienzahler in der Schweiz
profitieren. Die Studie zeigt zudem auf, dass durch eine stärkere
Nutzung von Generika brachliegende Sparpotenziale in Höhe von 196
Millionen Franken ausgeschöpft werden könnten", fasst Intergenerika
Geschäftsführer Dr. Axel Müller die zentralen Erkenntnisse der Studie
zusammen.
Generika sind bis zu 70 Prozent kostengünstigere
Therapiealternativen
Die Studie würdigt die Effizienzbeiträge von Generika: Während
Ausgaben für Medikamente insgesamt zulasten der obligatorischen
Krankenpflegeversicherung in den letzten Jahren gestiegen sind,
schaffen Generika als bis zu 70 Prozent kostengünstigere
Therapiealternativen zu bewährten Wirkstoffen, deren Patentschutz
abgelaufen ist, eine willkommene Entlastung. Dabei entspricht der
Wirkstoff dem des Originalpräparates und muss die gleichen
Produkteigenschaften aufweisen. In Bezug auf Qualität, Sicherheit und
Wirksamkeit gelten dieselben hohen Anforderungen wie für das
Originalpräparat. Generika dürfen in der Schweiz nur in Verkehr
gebracht werden, wenn sie von der Arzneimittelbehörde, der
swissmedic, die Zulassung erhalten haben.
Dynamisches Marktwachstum bei kassenzulässigen Generika
Wie die Studie ferner darlegt, sind im Jahr 2018 in der Schweiz
für 1'050 Millionen Franken kassenzulässige Generika
(Publikumspreise) verkauft worden, 3.5 Prozent mehr als ein Jahr
zuvor. Im gleichen Zeitraum ist der Verbrauch auf 1'475 Millionen
Tagestherapiedosierungen angestiegen, was einer Zunahme von 6.2
Prozent entspricht. Somit hat sich der Markt für kassenzulässige
Generika zum wiederholten Mal dynamischer entwickelt als der
Erstattungsmarkt insgesamt. Das Wachstum der Generika wird weitgehend
durch den Ablauf der Wirkstoffpatente bestimmt. Mittlerweile sind in
der Schweiz für 285 Wirkstoffe oder fixe Wirkstoffkombinationen
Generika verfügbar.
Vergleichbarkeit der Länder nicht gegeben
Die Studie hebt auch die Verschiedenartigkeit der europäischen
Märkte hervor, zwischen denen immer wieder Vergleiche gezogen werden
- mit irreführenden Schlussfolgerungen. Mit Marktanteilen von 20
Prozent nach Wert und 35 Prozent nach Volumen liegt die Generikaquote
in der Schweiz etwa auf dem Niveau von Belgien, Frankreich oder
Österreich, kommt aber nicht an jene, anderer europäischer Länder
heran. Hier gilt es allerdings zu beachten, dass sich Lohn- und
Lebenshaltungskosten, Gesundheitssysteme, Zulassungsverfahren,
Marktgrösse und Patientenpräferenzen stark unterscheiden. In der
Schweiz geniessen Wahlfreiheit zwischen unterschiedlichen
Arzneiformen, Therapienutzen und Servicequalität einen besonders
hohen Stellenwert.
Dynamisch wachsender Sparbeitrag, unausgeschöpfte Potenziale
In den vergangenen Jahren haben die Prämienzahler besonders durch
den Patentablauf umsatzstarker Wirkstoffe profitiert. Die direkten
Einsparungen aus der generischen Substitution sind im letzten Jahr
auf 448 Millionen Franken angewachsen. Der Grossteil der Einsparungen
konzentriert sich auf grossvolumige, kostenintensive Wirkstoffe. Noch
bedeutend höher hätten die Effizienzgewinne ausfallen können, wenn
konsequent Generika anstelle der teureren Originalmedikamente
verschrieben worden wären. So hätten bis zu 196 Millionen Franken
weitere Einsparungen erzielt können, kommt die Studie zum Schluss.
Biosimilars mit dynamisch wachsenden Einsparpotenzialen
Auch wenn der Markt für Biosimilars in der Schweiz noch in den
Kinderschuhen steckt, sagt die Studie ihnen eine grosse Zukunft
voraus: In den nächsten vier Jahren werden für zahlreiche weitere
biologischen Medikamente die Wirkstoffpatente auslaufen. Betroffen
davon ist ein Umsatzvolumen von rund 290 Millionen Franken zu
Herstellerabgabepreisen, ohne die Berücksichtigung des Spitalmarkts.
Ein besonders grosses Einsparpotenzial wird den Biosimilars
beigemessen, wie jenen von Etanercept (ab Juli 2018) und Adalimumab
zur Behandlung rheumatischer Erkrankungen und der Psoriasis, den
monoklonalen Antikörpern Rituximab (ab September 2018) und
Trastuzumab oder des hämatopoetischen Wachstumsfaktors Pegfilgrastim
im Bereich der Onkologie.
Durchschnittliche Therapiekosten für Generika tiefer als vor 10
Jahren
Für das Jahr 2018 betragen die Therapiekosten für Generika im
Mittel 71 Rappen je Tagesdosis zu Publikumspreisen und liegen somit
tiefer als vor zehn Jahren. Dieser Trend schlägt sich auch im
Preisindex für kassenzulässige Generika nieder. Zum Basisjahr 2003
sind die Preise in der Schweiz um insgesamt 39.1 Prozent gesunken.
Zweifel an geplantem Referenzpreissystem
Schliesslich bestätigt die Studie, dass im Rahmen des aktuellen
Systems grosse Sparleistungen möglich sind. Nach einer zweijährigen
Pause hat das Bundesamt für Gesundheit die periodische Überprüfung
der Aufnahmebedingungen in die Spezialitätenliste im Jahr 2017
wiederaufgenommen. Zusammen mit den übrigen Massnahmen, wie etwa der
Vergrösserung des Preisabstands zwischen Original und Generikum, oder
der verschärften Bedingungen des differenzierten Selbstbehalts, haben
diese zu weiteren substanziellen Einsparungen bei patentfreien
Medikamenten geführt. Allein für die Generika sind im letzten Jahr
zusätzlich 36.5 Millionen Franken angefallen. Der Bundesrat hat in
den letzten Jahren verschiedene Reformvorhaben zur Steuerung der
Medikamentenausgaben vorangetrieben. Weitere sind geplant, wie etwa
die Einführung eines Referenzpreissystems bei Generika, bei dem die
Krankenkassen nur noch einen festgesetzten Preis erstatten und die
Patienten allfällige Preisdifferenzen aus der eigenen Tasche bezahlen
müssen. Jedenfalls hat die von SECO und BAG in Auftrag gegebene
Regulierungsfolgeabschätzung zu einem Referenzpreissystem ergeben,
dass die möglichen Einsparungen wesentlich kleiner ausfallen als
bisher angenommen. Zudem müsse, warnt die Studie, mit erheblichen
Auswirkungen auf die Versorgungsqualität und von schwer
einzuschätzenden Risiken für die Sicherheit der Patienten und
Patientinnen ausgegangen werden.
Intergenerika ist die Vereinigung der führenden Generikafirmen in
der Schweiz, die ihrerseits über 90% des Generika-Volumens in der
Schweiz repräsentieren. Intergenerika fördert die Akzeptanz von
Generika durch Aufklärung von Medizinalpersonen, Fachverbänden,
Krankenkassen und Patienten und fördert deren Verbreitung als
qualitativ mindestens gleichwertige, jedoch preiswertere
Arzneimittel. Im Weiteren plant und koordiniert der Verband die
Kontakte zu Medien, Behörden und Vereinigungen im Bereiche von
Medizinalpersonen und des Gesundheitswesens. Mit allen Massnahmen
verfolgt Intergenerika das Ziel einer angemessenen Vertretung von
Generika im schweizerischen Arzneimittelmarkt bzw. im schweizerischen
Gesundheitswesen.
Originaltext: Intergenerika
Digitale Medienmappe: http://www.presseportal.ch/de/nr/100053453
Medienmappe via RSS: http://www.presseportal.ch/de/rss/pm_100053453.rss2
Kontakt:
Telefon: +41 61 927 64 08
Mobile: +41 79 428 03 11
E-Mail: axel.mueller@intergenerika.ch
- Hinweis: Bildmaterial wird via KEYSTONE-Netzwerk verbreitet
und steht zum kostenlosen Download bereit unter:
http://www.presseportal.ch/de/nr/100053453 -
Generika werden in der Schweiz immer wieder wegen höherer Preise
als im Ausland kritisiert. Mitverantwortlich dafür sind die jährlich
durchgeführten, methodisch fragwürdigen Auslandspreisvergleiche,
welche leider verschweigen, dass Generikapreise in der Schweiz
ständig fallen und einen steigenden Sparbeitrag für die Prämienzahler
leisten. Diesen nachhaltigen Trend bestätigt eine aktuelle
Markt-Studie von bwa consulting, Bern.
"Wir freuen uns sehr, dass von unabhängiger Stelle bestätigt und
dokumentiert wird: Generika in der Schweiz sind keine Kostentreiber,
vielmehr fallen die Preise kontinuierlich seit Jahren. Mit 448
Millionen Franken alleine in 2018 konnten Generika einen wesentlichen
Sparbeitrag leisten, von dem die Prämienzahler in der Schweiz
profitieren. Die Studie zeigt zudem auf, dass durch eine stärkere
Nutzung von Generika brachliegende Sparpotenziale in Höhe von 196
Millionen Franken ausgeschöpft werden könnten", fasst Intergenerika
Geschäftsführer Dr. Axel Müller die zentralen Erkenntnisse der Studie
zusammen.
Generika sind bis zu 70 Prozent kostengünstigere
Therapiealternativen
Die Studie würdigt die Effizienzbeiträge von Generika: Während
Ausgaben für Medikamente insgesamt zulasten der obligatorischen
Krankenpflegeversicherung in den letzten Jahren gestiegen sind,
schaffen Generika als bis zu 70 Prozent kostengünstigere
Therapiealternativen zu bewährten Wirkstoffen, deren Patentschutz
abgelaufen ist, eine willkommene Entlastung. Dabei entspricht der
Wirkstoff dem des Originalpräparates und muss die gleichen
Produkteigenschaften aufweisen. In Bezug auf Qualität, Sicherheit und
Wirksamkeit gelten dieselben hohen Anforderungen wie für das
Originalpräparat. Generika dürfen in der Schweiz nur in Verkehr
gebracht werden, wenn sie von der Arzneimittelbehörde, der
swissmedic, die Zulassung erhalten haben.
Dynamisches Marktwachstum bei kassenzulässigen Generika
Wie die Studie ferner darlegt, sind im Jahr 2018 in der Schweiz
für 1'050 Millionen Franken kassenzulässige Generika
(Publikumspreise) verkauft worden, 3.5 Prozent mehr als ein Jahr
zuvor. Im gleichen Zeitraum ist der Verbrauch auf 1'475 Millionen
Tagestherapiedosierungen angestiegen, was einer Zunahme von 6.2
Prozent entspricht. Somit hat sich der Markt für kassenzulässige
Generika zum wiederholten Mal dynamischer entwickelt als der
Erstattungsmarkt insgesamt. Das Wachstum der Generika wird weitgehend
durch den Ablauf der Wirkstoffpatente bestimmt. Mittlerweile sind in
der Schweiz für 285 Wirkstoffe oder fixe Wirkstoffkombinationen
Generika verfügbar.
Vergleichbarkeit der Länder nicht gegeben
Die Studie hebt auch die Verschiedenartigkeit der europäischen
Märkte hervor, zwischen denen immer wieder Vergleiche gezogen werden
- mit irreführenden Schlussfolgerungen. Mit Marktanteilen von 20
Prozent nach Wert und 35 Prozent nach Volumen liegt die Generikaquote
in der Schweiz etwa auf dem Niveau von Belgien, Frankreich oder
Österreich, kommt aber nicht an jene, anderer europäischer Länder
heran. Hier gilt es allerdings zu beachten, dass sich Lohn- und
Lebenshaltungskosten, Gesundheitssysteme, Zulassungsverfahren,
Marktgrösse und Patientenpräferenzen stark unterscheiden. In der
Schweiz geniessen Wahlfreiheit zwischen unterschiedlichen
Arzneiformen, Therapienutzen und Servicequalität einen besonders
hohen Stellenwert.
Dynamisch wachsender Sparbeitrag, unausgeschöpfte Potenziale
In den vergangenen Jahren haben die Prämienzahler besonders durch
den Patentablauf umsatzstarker Wirkstoffe profitiert. Die direkten
Einsparungen aus der generischen Substitution sind im letzten Jahr
auf 448 Millionen Franken angewachsen. Der Grossteil der Einsparungen
konzentriert sich auf grossvolumige, kostenintensive Wirkstoffe. Noch
bedeutend höher hätten die Effizienzgewinne ausfallen können, wenn
konsequent Generika anstelle der teureren Originalmedikamente
verschrieben worden wären. So hätten bis zu 196 Millionen Franken
weitere Einsparungen erzielt können, kommt die Studie zum Schluss.
Biosimilars mit dynamisch wachsenden Einsparpotenzialen
Auch wenn der Markt für Biosimilars in der Schweiz noch in den
Kinderschuhen steckt, sagt die Studie ihnen eine grosse Zukunft
voraus: In den nächsten vier Jahren werden für zahlreiche weitere
biologischen Medikamente die Wirkstoffpatente auslaufen. Betroffen
davon ist ein Umsatzvolumen von rund 290 Millionen Franken zu
Herstellerabgabepreisen, ohne die Berücksichtigung des Spitalmarkts.
Ein besonders grosses Einsparpotenzial wird den Biosimilars
beigemessen, wie jenen von Etanercept (ab Juli 2018) und Adalimumab
zur Behandlung rheumatischer Erkrankungen und der Psoriasis, den
monoklonalen Antikörpern Rituximab (ab September 2018) und
Trastuzumab oder des hämatopoetischen Wachstumsfaktors Pegfilgrastim
im Bereich der Onkologie.
Durchschnittliche Therapiekosten für Generika tiefer als vor 10
Jahren
Für das Jahr 2018 betragen die Therapiekosten für Generika im
Mittel 71 Rappen je Tagesdosis zu Publikumspreisen und liegen somit
tiefer als vor zehn Jahren. Dieser Trend schlägt sich auch im
Preisindex für kassenzulässige Generika nieder. Zum Basisjahr 2003
sind die Preise in der Schweiz um insgesamt 39.1 Prozent gesunken.
Zweifel an geplantem Referenzpreissystem
Schliesslich bestätigt die Studie, dass im Rahmen des aktuellen
Systems grosse Sparleistungen möglich sind. Nach einer zweijährigen
Pause hat das Bundesamt für Gesundheit die periodische Überprüfung
der Aufnahmebedingungen in die Spezialitätenliste im Jahr 2017
wiederaufgenommen. Zusammen mit den übrigen Massnahmen, wie etwa der
Vergrösserung des Preisabstands zwischen Original und Generikum, oder
der verschärften Bedingungen des differenzierten Selbstbehalts, haben
diese zu weiteren substanziellen Einsparungen bei patentfreien
Medikamenten geführt. Allein für die Generika sind im letzten Jahr
zusätzlich 36.5 Millionen Franken angefallen. Der Bundesrat hat in
den letzten Jahren verschiedene Reformvorhaben zur Steuerung der
Medikamentenausgaben vorangetrieben. Weitere sind geplant, wie etwa
die Einführung eines Referenzpreissystems bei Generika, bei dem die
Krankenkassen nur noch einen festgesetzten Preis erstatten und die
Patienten allfällige Preisdifferenzen aus der eigenen Tasche bezahlen
müssen. Jedenfalls hat die von SECO und BAG in Auftrag gegebene
Regulierungsfolgeabschätzung zu einem Referenzpreissystem ergeben,
dass die möglichen Einsparungen wesentlich kleiner ausfallen als
bisher angenommen. Zudem müsse, warnt die Studie, mit erheblichen
Auswirkungen auf die Versorgungsqualität und von schwer
einzuschätzenden Risiken für die Sicherheit der Patienten und
Patientinnen ausgegangen werden.
Intergenerika ist die Vereinigung der führenden Generikafirmen in
der Schweiz, die ihrerseits über 90% des Generika-Volumens in der
Schweiz repräsentieren. Intergenerika fördert die Akzeptanz von
Generika durch Aufklärung von Medizinalpersonen, Fachverbänden,
Krankenkassen und Patienten und fördert deren Verbreitung als
qualitativ mindestens gleichwertige, jedoch preiswertere
Arzneimittel. Im Weiteren plant und koordiniert der Verband die
Kontakte zu Medien, Behörden und Vereinigungen im Bereiche von
Medizinalpersonen und des Gesundheitswesens. Mit allen Massnahmen
verfolgt Intergenerika das Ziel einer angemessenen Vertretung von
Generika im schweizerischen Arzneimittelmarkt bzw. im schweizerischen
Gesundheitswesen.
Originaltext: Intergenerika
Digitale Medienmappe: http://www.presseportal.ch/de/nr/100053453
Medienmappe via RSS: http://www.presseportal.ch/de/rss/pm_100053453.rss2
Kontakt:
Telefon: +41 61 927 64 08
Mobile: +41 79 428 03 11
E-Mail: axel.mueller@intergenerika.ch
© 2019 news aktuell-CH