(neu: Aktienkurs, Analysten und mehr Details)
FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Ernüchtert haben Anleger am Dienstag
auf die neuen strategischen Ziele der Deutschen Post
Die Post bleibt zwar auf Wachstumskurs, wird aber etwas vorsichtiger beim Setzen neuer Ziele. Bis zum Jahr 2022 soll der operative Gewinn (Ebit) auf mindestens 5,3 Milliarden Euro steigen. Vorstandschef Frank Appel setzt auf eine stärkere Digitalisierung. An ihrem bisherigen Ziel eines operativen Gewinns von mehr als fünf Milliarden Euro für das kommende Jahr halten die Bonner fest.
Analysten bemängeln in erster Linie, dass die Gewinnprognosen für die kommenden Jahre hinter ihren Erwartungen zurückblieben. Matija Gergolet von der Investmentbank Goldman Sachs beispielsweise rechnet im Jahr 2022 mit einem Ebit von 5,8 Milliarden Euro. Das sind 500 Millionen Euro mehr, als die Deutsche Post mindestens erreichen will.
Die vom Logistikkonzern anvisierten mindestens 5,3 Milliarden Euro seien "etwas weniger als erwartet", sagte auch Christian Obst von der Baader Bank und fügte hinzu: "Das gilt auch für den Ausblick auf den Free Cashflow". Obst zeigte sich jedoch gelassen. Denn alles in allem seien die Prognosen angesichts der großen konjunkturellen Unsicherheiten letztlich doch "werthaltig".
William Fitzalan Howard von der Berenberg Bank wertete vor allem das Szenario der Post für die Kapitalausgaben und den freien Barmittelzufluss als enttäuschend. Seine Schätzungsen seien "eindeutig zu ambitioniert" gewesen, wie Howard nun einräumte.
Die Aktien der Deutschen Post hatten in diesem Jahr einen guten
Lauf, lediglich im Mai gab es eine ausgeprägtere Schwächephase. Seit
Jahresbeginn steht ein Gewinn von etwa einem Viertel zu Buche. Damit
haben sie den deutschen Leitindex Dax ebenso abgehängt wie den
europäischen Industriegütersektor
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AXC0140 2019-10-01/11:26